EU-Kommission stellt neue Regeln für Finanztransparenz vor

In einem Versuch, die finanzielle Transparenz zu fördern, hat die EU neue Regeln inmitten einer kritischen Mehrwertsteuerlücke von 10 Milliarden Euro in Belgien vorgestellt. Trotz der Herausforderungen ist die Deutsche Telekom Europas Top-Marke, während deutsche Verbraucher zunehmend PayPal bevorzugen. eBay.de erlebt ebenfalls einen Boom, mit einem Anstieg der privaten Verkäufer um 30 %. In Schweden wurde die Steuererklärung für Betreiber digitaler Plattformen erleichtert. Die EU bekämpft Textilabfälle mit neuen Vorschriften und erforscht die Zukunft von Steuertechnologien und elektronischer Rechnungsstellung. Sie ist sehr daran interessiert, von den Beteiligten zu hören. Während die Ermittlungen in einem 30-Millionen-Euro-Betrugsfall weitergehen, wird die Bedeutung solcher finanziellen Sicherheitsvorkehrungen immer deutlicher. von

Die Europäische Kommission hat am 13. April neue Regeln eingeführt, die sicherstellen sollen, dass der Austausch von Finanzinformationen zwischen EU- und Nicht-EU-Ländern einheitlich und transparent ist. Diese Regeln sollen gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen und Finanzgeschäfte transparenter und verständlicher machen.

Die Rolle der digitalen Plattformen

Viele dieser neuen Vorschriften beziehen sich auf digitale Plattformen, die Finanztransaktionen erleichtern. Die Kommission wird die in Nicht-EU-Ländern verwendeten Definitionen mit denen in der EU vergleichen, um sicherzustellen, dass sie ähnlich sind. Nehmen wir jedoch an, dass eine Plattform in einem Nicht-EU-Land weniger als 1 Mio. EUR an Transaktionen verwaltet. In diesem Fall kann sie je nach den Rechtsvorschriften des betreffenden Landes auf andere Art definiert werden.

Klarstellung von Verkäufern und Tätigkeiten

Die Kommission wird auch prüfen, wie „Verkäufer“ und „relevante Tätigkeiten“ in Nicht-EU-Ländern definiert werden. Nehmen wir an, ein Nicht-EU-Land bezieht bestimmte Tätigkeiten nicht in seine Definition ein, wie es die EU tut. In diesem Fall wird die Kommission nur Informationen über Tätigkeiten berücksichtigen, die in den Gesetzen dieses Landes definiert sind.

Verbesserung der Transparenz und Bekämpfung der Steuerflucht

Die neuen Vorschriften zielen darauf ab, die Transparenz zu verbessern und die Steuerhinterziehung zu bekämpfen, indem die Verfahren und Anforderungen für die Meldung von Finanzinformationen in Nicht-EU-Ländern untersucht werden. Ziel ist es, sicherzustellen, dass diese Verfahren und Anforderungen genauso streng sind wie die in der EU.

Sicherstellung der Compliance

Die Kommission wird auch prüfen, ob Nicht-EU-Länder über Vorschriften und Verfahren verfügen, die die Einhaltung dieser Meldepflichten gewährleisten. Damit wird sichergestellt, dass die neuen Vorschriften wirksam umgesetzt und eingehalten werden.

Feststellung der Gleichwertigkeit

Erfüllt ein Nicht-EU-Land alle in den neuen Vorschriften festgelegten Kriterien, werden die von ihm geteilten Finanzinformationen als gleichwertig mit denen der EU-Länder angesehen. Diese Feststellung wird auch für andere EU- und Nicht-EU-Abkommen gelten.

Neue Regeln sind in Kraft

Diese neuen Vorschriften traten zwanzig Tage nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union – am 3. Mai 2023 – in Kraft. Sie gelten für alle EU-Länder.

Belgiens MwSt.-Lücke von 10 Mrd. €: Ein Schlag für die Wirtschaft

Einer Analyse des Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge entgehen den belgischen Steuerbehörden jährlich rund 10 Milliarden Euro an Mehrwertsteuer, was 2 % des BIP des Landes entspricht, berichtet Brussels Times. Diese Mehrwertsteuerlücke von 22,28 % stellt eine nicht eingezogene Einnahme dar, die das Haushaltsdefizit des Landes, das derzeit mit 4 % des BIP eines der höchsten in der Eurozone ist, erheblich verringern könnte.

Im Vergleich dazu bleibt die Effizienz der belgischen Mehrwertsteuererhebung hinter der seiner Nachbarländer wie Frankreich, den Niederlanden und Deutschland zurück. In den vergangenen zehn Jahren lag die durchschnittliche „c-efficiency ratio“ Belgiens, ein Maß für die Effizienz der Steuererhebung, bei 0,48 und damit niedriger als in Frankreich (0,49), den Niederlanden (0,51) und Deutschland (0,56).

Das Problem mit der Mehrwertsteuererhebung besteht nach wie vor, da die Lücke bei der Einhaltung der Vorschriften und die Diskrepanz zwischen potenziellen und tatsächlichen Mehrwertsteuereinnahmen seit 2011 bei etwa 20 % liegt. Der IWF nennt Ausnahmen in den Jahren 2015 und 2020 aufgrund von Änderungen der statistischen Methodik bzw. vermehrten Barzahlungen während der Covid-19-Pandemie. Dennoch werden die Ergebnisse des IWF als suggestiv und nicht als endgültig angesehen, da die Analyse die genauen Ursachen der Nichteinhaltung nicht aufzeigen kann.

Deutsche Telekom: Europas wertvollste Marke

Amazon hat seine Krone als wertvollste Marke der Welt zurückerobert, trotz eines Rückgangs um 15 % auf 299,3 Mrd. USD, wie der Brand Finance-Bericht Global 500 2023 zeigt. Der Rückgang, der in erster Linie auf die schwindende Markenstärke im Zuge der Pandemie zurückzuführen ist, spiegelt die Schwierigkeiten vieler Technologieunternehmen wider, die mit veränderten Verbrauchergewohnheiten und logistischen Einschränkungen zu kämpfen haben.

An zweiter Stelle musste Apple einen Rückgang des Markenwerts um 16 % hinnehmen, der in erster Linie auf Unterbrechungen der Lieferketten und Arbeitskräftemangel zurückzuführen ist, die sich auf die Auslieferung seiner kultigen Hardware-Produkte auswirken dürften. Insbesondere LinkedIn und Instagram widersetzten sich dem Trend und verzeichneten ein beeindruckendes Wachstum, das auf die erfolgreiche Vermarktung ihrer Dienste zurückzuführen ist.

Die Deutsche Telekom geht mit einem Beitrag von 62,9 Milliarden Dollar als nationaler Champion hervor und festigt damit ihre Stellung als wertvollste Marke Europas. Der deutsche Telekommunikationsriese ist stolz auf sein kontinuierliches Engagement für soziale Verantwortung in einer immer digitaleren Welt.

Die globalen Titanen Amazon und Apple teilen sich das Rampenlicht mit Google, Microsoft und Walmart, die alle über große Markenwerte verfügen. In der Zwischenzeit hat die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu einem beträchtlichen Wertzuwachs bei Tesla und BYD geführt und signalisiert einen unmissverständlichen Wandel hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft.

Deutsche Online-Shopper wechseln zu PayPal

Die aktuelle Studie „Online Payment 2023“ des EHI zeigt eine Trendwende in den Zahlungspräferenzen der deutschen Online-Kunden. Demnach hat PayPal im Jahr 2022 erstmals den Kauf auf Rechnung überholt und ist zur führenden Zahlungsmethode im E-Commerce geworden.

Insgesamt beläuft sich der geschätzte Nettoumsatz im E-Commerce im Jahr 2022 auf 85 Milliarden Euro, ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr, der auf die Wiedereröffnung physischer Geschäfte zurückzuführen ist.

Die Beliebtheit von PayPal beruht laut dem Autor der Studie, Radoslav Raychev, auf seiner Schnelligkeit und Bequemlichkeit. Im Jahr 2022 wurden 29,6 % der Online-Einkäufe mit PayPal getätigt, während Käufe auf Rechnung nur einen Anteil von 23,8 % verzeichneten.

Weitere bevorzugte Zahlungsarten waren Lastschrift/Bankeinzug mit 20,9 % und Kreditkarte mit 12,1 %. Giropay, das gemeinsame digitale Bezahlverfahren der deutschen Sparkassen, verzeichnete einen Anstieg von 0,4 % auf 1,6 %.

77 % der befragten Händler bieten das Konzept „buy now, pay later“ (BNPL) an, das den Kunden beim Online-Einkauf die sofortige Belastung ihres Kontos erspart. Der Kauf auf Rechnung war 2022 die am häufigsten genutzte BNPL-Zahlungsmethode (67 %), gefolgt von PayPal (43 %) und Ratenkauf/Finanzierung (24 %).

EU-Gesetz gegen Textilverschwendung

Wie Der Spiegel berichtet, stellt die Europäische Union mit einem neuen Gesetz die Weichen für mehr Nachhaltigkeit in der Modeindustrie. Das Verbot, unverkaufte, neue Textilien zu vernichten, soll der Fast-Fashion-Industrie entgegenwirken, die oft überschüssige Kleidungsstücke vernichtet.

„Wir machen Nachhaltigkeit zum Standard für alltägliche Konsumgüter“, sagt Wirtschaftsstaatssekretär Sven Giegold (Grüne). Allerdings sind Ausnahmen für kleine und mittlere Unternehmen vorgesehen.

Das Gesetz erlaubt nur langlebige, reparierbare, wiederverwendbare und recycelbare Produkte in der EU. Ein digitaler Produktpass soll die Verbraucher über die Nachhaltigkeit von Produkten informieren.

Diese Neuerungen werden in Kraft treten, sobald sich das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten auf eine gemeinsame Fassung des Gesetzestextes geeinigt haben. Sie ergänzen die bereits im November verabschiedeten Ökodesign-Vorschriften, die für verschiedene Elektronik- und Haushaltsgeräte gelten.

eBay.de verzeichnet 30 % Wachstum bei privaten Verkäufern

Seit eBay.de das private Verkaufen kostenlos gemacht hat, ist die Zahl der privaten Verkäufer auf der Plattform um fast 30 Prozent gestiegen. Die Änderung, die am 1. März 2023 in Kraft trat, hat auch zu einem Anstieg der eingestellten Artikel um 26 Prozent geführt.

Die positive Entwicklung erstreckt sich über fast alle Produktkategorien, wobei Elektronik und Sammlerstücke besonders stark zulegen. Die Zahl der Nutzer, die eBay.de zum Kaufen und Verkaufen nutzen, ist seit März um 14 % gestiegen.

Eine YouGov-Studie zeigt, dass Sicherheit für Verbraucher beim Kauf und Verkauf von Gebrauchtwaren ein wichtiges Thema ist. eBay.de hat bereits Maßnahmen ergriffen, um diese Bedenken zu zerstreuen, darunter eine sichere Zahlungsabwicklung und Verkäuferschutz.

Zusätzlich zu den kostenlosen Privatverkäufen investiert eBay.de weiterhin in den Marktplatz und führt neue Funktionen ein, die das Einstellen, Verkaufen und Versenden von Artikeln erleichtern.

Vereinfachung der Steuermeldung von Plattformbetreibern in Schweden

Ab 2023 gelten in Schweden neue Vorschriften, die die Betreiber digitaler Plattformen verpflichten, Daten über ihre Verkäufer und die Vergütung, die sie auf der Plattform verdienen, zu sammeln. Diese Informationen müssen dann jährlich an die schwedische Steuerbehörde (Skatteverket) gemeldet werden, wobei der erste Bericht bis zum 31. Januar 2024 für das Einkommensjahr 2023 fällig ist.

Neuer E-Service für Plattformbetreiber

Um dies zu erleichtern, wurde ein neuer elektronischer Dienst für die Registrierung von Plattformbetreibern eingerichtet. Die Plattformbetreiber müssen sich bis zum 30. Juni 2023 bei der schwedischen Steuerbehörde registrieren lassen.

Feststellung der Anwendbarkeit der neuen Regeln

Die Plattformbetreiber müssen selbst feststellen, ob sie unter die neuen Vorschriften fallen:

  • Plattformbetreiber, die den Vorschriften unterliegen, müssen sich bis zum 30. Juni 2023 registrieren lassen.
  • Plattformbetreiber ohne Verkäufer müssen sich melden und können eine Befreiung von der Vorlage von Kontrollinformationen beantragen, was bis zum 2. Mai 2023 geschehen muss.
  • Ein E-Service für die Registrierung und die Beantragung der Befreiung ist auf der Website der schwedischen Steuerbehörde verfügbar.
  • Plattformbetreiber, die Verkäufer zur Meldung verpflichten, sollten die Informationen ihrer Verkäufer überprüfen (sogenannter Kundenkenntnisprozess). Einige Überprüfungen sollten bis zum 31. Dezember 2023 abgeschlossen sein.

Die Zukunft der Tax Tech: Bericht von Vatupdate

Der Bericht „Global Tax Technology 2022“ von Vatupdate.com wurde veröffentlicht und enthält eine umfassende Analyse der Steuersysteme in über 160 Ländern weltweit. Das Dokument befasst sich mit den von verschiedenen Steuerbehörden erlassenen Vorschriften, den aktuellen Bedingungen für die Steuertechnologie und den voraussichtlichen künftigen Vorschriften.

Der Bericht umfasst globale Entwicklungen, internationales Steuermanagement auf SAP, weltweite Steuerübersichten und eine regionale Aufschlüsselung, die Europa, Afrika, den asiatisch-pazifischen Raum, den Nahen Osten sowie Nord- und Südamerika umfasst, und bietet einen detaillierten Fahrplan zum Verständnis der globalen Steuerlandschaft.

Der Bericht untersucht insbesondere die steuerlichen Verpflichtungen nach Ländern, einschließlich SAF-T Reporting, E-Invoice und Invoice Reporting, neben anderen Steuersystemen.

E-Invoicing: EU-Kommission bittet um Meinungen von Akteuren

Um die Auswirkungen der Richtlinie 2014/55/EU auf den Binnenmarkt und die elektronische Rechnungsstellung im öffentlichen Auftragswesen zu bewerten, hat die Europäische Kommission eine aufschlussreiche Umfrage gestartet. Unter der Leitung des E-Invoicing Building Block-Teams soll die Umfrage die aktuellen und zukünftigen Anforderungen an die elektronische Rechnungsstellung untersuchen, wobei der Schwerpunkt auf kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) liegt.

Diese kurze, zehnminütige Umfrage richtet sich an verschiedene Interessengruppen, von KMU hin zu multinationalen Unternehmen und öffentlichen Behörden. Das kollektive Feedback wird in einen Bewertungsbericht einfließen, der im November 2023 veröffentlicht werden soll und möglicherweise die Zukunft der elektronischen Rechnungsstellung in der EU bestimmen wird.

EPPO untersucht Betrugsversuch in Höhe von 30 Millionen Euro in Rumänien und Frankreich

Die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) hat eine groß angelegte Untersuchung über einen mutmaßlichen Betrugsfall eingeleitet, bei dem es um über 30 Millionen Euro an EU- und nationalen Geldern ging. Die Aktion vom 16. Mai 2023 umfasste vierzig Hausdurchsuchungen in Rumänien und Frankreich.

Bei dem Betrug ging es angeblich um die Ausstellung falscher Garantieerklärungen für Projekte, die mit EU-Mitteln finanziert wurden. Diese von fiktiven Banken oder dubiosen Finanzunternehmen ausgestellten Schreiben versprachen, die Projekte gegen mögliche Schäden zu versichern.

Die laufenden Ermittlungen, die von mehreren Strafverfolgungsbehörden in Rumänien und Frankreich unterstützt werden, unterstreichen die Bedeutung von Wachsamkeit und strengen Kontrollen bei der Verwaltung von EU- und nationalen Mitteln.

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