CFE Tax Advisers Europe äußert Bedenken gegen ViDA-Vorschläge

CFE Tax Advisers und CIOT äußern Bedenken über die Auswirkungen der EU-Mehrwertsteuer und der Steuern auf digitale Dienstleistungen auf Unternehmen. Die EU strebt faire Preise im Online-Handel an, während der Schweizer Einfluss Fragen zur Wettbewerbsfähigkeit der DACH-Länder aufwirft. Österreich erstellt eine Rangliste der Top-Einzelhändler, und ein Nestlé-Skandal macht deutlich, wie wichtig unvoreingenommene Forschung ist. Amazon setzt auf künstliche Intelligenz, und ein Gerichtshof in Den Haag weist Vorwürfe des Mehrwertsteuerbetrugs zurück. Die tschechische Biersteuer löst eine Kontroverse aus. von

Die CFE Tax Advisers Europe haben eine Stellungnahme zu den Legislativvorschlägen der EU-Kommission „Mehrwertsteuer im digitalen Zeitalter (ViDA)“ abgegeben. Sie begrüßen zwar die Vorschläge zur Anpassung der geltenden MwSt-Vorschriften in der EU an die Digitalisierung der Wirtschaft, haben jedoch Bedenken hinsichtlich der elektronischen Rechnungsstellung und der Anforderungen an die digitale Berichterstattung, der Ausweitung des One-Stop-Shops und der vorgeschlagenen Änderungen der Vorschriften für fiktive Lieferungen für Plattformen. Sie schlagen außerdem vor, dass Änderungen vorgenommen werden, um die Belastung für kleine Unternehmen zu verringern und die Verfahren zur Korrektur von Fehlern zu vereinfachen.

CIOT warnt vor den möglichen Folgen der DST

Das Chartered Institute of Taxation (CIOT) warnt davor, dass die befristete britische Steuer auf digitale Dienstleistungen (DST) aufgrund der Komplexität der internationalen Verhandlungen zu einer Dauereinrichtung werden könnte. Die DST, die im ersten Jahr 30 % mehr einbrachte als erwartet, war als Überbrückungsmaßnahme zur Besteuerung digitaler multinationaler Unternehmen gedacht, bis man sich auf eine multilaterale Lösung geeinigt hat. Die mangelnden Fortschritte in den OECD-Gesprächen und die Möglichkeit von Vergeltungsmaßnahmen der USA gegen Länder, die solche Maßnahmen ergreifen, haben jedoch Besorgnis ausgelöst. Der CIOT-Direktor für öffentliche Politik, John Cullinane, fordert die Regierungen auf, ihre Bemühungen, um eine globale Lösung zu verdoppeln und die DST abzuschaffen. Der Bericht des Public Accounts Committee schlägt vor, dass das britische Finanzministerium und die britische Steuerbehörde HMRC die Lehren aus der Einführung der DST für künftige Steuersysteme berücksichtigen.

Faire Bepreisung: EU geht gegen Online-Händler vor

Die Europäische Union hat neue Regeln eingeführt, um die Transparenz im Online-Handel zu erhöhen und damit auf die Bedenken der Verbraucher hinsichtlich versteckter Kosten und irreführender Preispraktiken einzugehen, berichtet fiscal-requirements.com. Online-Händler sind nun verpflichtet, die Preise deutlich anzugeben, einschließlich zusätzlicher Kosten wie Versandkosten und Steuern. Der Gesamtpreis von Waren und Dienstleistungen, einschließlich aller Gebühren, muss zu Beginn des Bestellvorgangs angegeben werden. Die Einzelhändler müssen auch klare Informationen über die Liefer- und Zahlungsmodalitäten sowie über etwaige Zusatzkosten geben. Auch gegen irreführende oder aggressive Marketingpraktiken wird vorgegangen. So ist es den Händlern untersagt, mit falschen oder irreführenden Informationen für Produkte oder Dienstleistungen zu werben. Diese Vorschriften gelten für alle Online-Händler in der EU, und bei Nichteinhaltung drohen Geldstrafen und Bußgelder. Ziel dieser Vorschriften ist es, die Transparenz zu fördern und die Verbraucherrechte im Online-Handel zu schützen.

GfK-Studie: Schweizer Kaufkraft dominiert DACH-Region

Die Schweiz übertrifft 2023 mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 49.592 EUR Österreich und Deutschland, so die GfK-Kaufkraftstudie. Österreich verzeichnet einen Anstieg von 5,3 Prozent und liegt nun vor Deutschland. Die Gesamtkaufkraft beträgt in der Schweiz 433,4 Milliarden Euro, in Österreich 239,5 Milliarden Euro und in Deutschland 2.186,7 Milliarden Euro. Allerdings werden die Kaufkraftzuwächse in allen Ländern von steigenden Verbraucherpreisen aufgezehrt, warnt GfK-Experte Tim Weber. Innerhalb der Länder variieren regionale Kaufkraftniveaus, wobei der schweizerische Kanton Zug die Spitzenposition mit 79.207 EUR pro Kopf einnimmt.

Die besten Händler Österreichs: ServiceValue und SZ präsentieren Ergebnisse

Die Studie von ServiceValue in Zusammenarbeit mit der Süddeutschen Zeitung untersucht, welche Händler in Österreich aus Kundensicht am besten abschneiden. Insgesamt wurden 295 Händler aus 27 Branchen anhand von rund 36.000 Urteilen bewertet. Kriterien waren unter anderem Erreichbarkeit, Sortiment, Kundenservice, Produktqualität, Transparenz, Umweltbewusstsein und Liefer- und Rückgabemöglichkeiten. Die Auszeichnung „Bester Händler“ erhielten 160 Unternehmen, wobei alle untersuchten Kategorien das Vertrauen der Käuferinnen und Käufer genossen. Einige Unternehmen konnten sich durch besondere Merkmale die Spitzenposition sichern. Die Top-3 Unternehmen in Österreich sind der Buchhändler Libro, gefolgt vom Lebensmittel-Einzelhändler SPAR/EUROSPAR/INTERSPAR und der Bäckereikette Der Mann.

Nestlé-Tochter Bountiful in Bewertungsskandal verwickelt

Der Vitaminhändler Bountiful muss eine Strafe von 600.000 Dollar für irreführende Werbung zahlen, nachdem die US-Handelsaufsicht FTC dem Unternehmen vorgeworfen hat, „Review Hijacking“ auf Amazon betrieben zu haben, berichtet Der Spiegel. Bountiful soll Bewertungen gut eingeführter Produkte für neue Nahrungsergänzungsmittel übernommen haben, um sie besser in Amazons Suchergebnissen zu platzieren. Die Praxis besteht darin, Identifikationsnummern gleichartiger Produkte miteinander zu verknüpfen, sodass die Bewertungen und Rezensionen kombiniert werden. Bountiful wird vorgeworfen, dies für Produkte mit deutlich unterschiedlichen Inhaltsstoffen getan zu haben. Das Unternehmen, das nun Nestlé gehört, hat sich verpflichtet, diese Praxis nicht mehr anzuwenden.

Machine Learning und generative KI sind der Schlüssel zu Amazons Zukunft

Amazon-CEO Andy Jassy hat das vergangene Jahr Revue passieren lassen. Er räumte die Herausforderungen ein, mit denen das Unternehmen konfrontiert war, hob aber auch seine Fähigkeit hervor, die Nachfrage zu steigern und Innovationen einzuführen. Im jährlichen Aktionärsbrief des Unternehmens betonte Jassy, wie wichtig es ist, Veränderungen anzunehmen, um erfolgreich zu sein, und nannte Beispiele wie den Dot-Com-Crash und die Rezession in den Jahren 2008–2009. Außerdem äußerte er sich optimistisch über die Zukunftsaussichten von Amazon und darüber, wie das Team auf Veränderungen reagiert.

In dem Schreiben wurden auch die jüngsten Änderungen von Amazon erörtert, wie z. B. die Rationalisierung der Kosten und die Optimierung der Fulfillment- und Transportnetzwerke zur Produktivitätssteigerung und Kostensenkung. Jassy kündigte auch an, dass die Mitarbeiter des Unternehmens gebeten werden, ab Mai mindestens drei Tage pro Woche ins Büro zurückzukehren. Trotz der kurzfristigen Herausforderungen ist Amazon optimistisch, was die Zukunft seines AWS-Geschäfts angeht, mit einer robusten Pipeline neuer Kunden und aktiven Migrationen in die Cloud.

Amazon investiert weiterhin in maschinelles Lernen, um seine Algorithmen zur Auswahl von Werbung zu verbessern und umfassende Planungs- und Messlösungen zu entwickeln. Das Unternehmen hat auch in die geografische Expansion und neue Bereiche wie das Gesundheitswesen und Satellitensysteme investiert. Insgesamt zeigen die Investitionen und Innovationen von Amazon, dass das Unternehmen weiterhin auf langfristiges Wachstum und Kundenerfahrung setzt.

Amazon führt Bedrock ein, einen Cloud-Dienst für generative KI

Amazon hat Bedrock eingeführt, eine neue API für Amazon Web Services (AWS), die es Entwicklern ermöglicht, KI-Tools zur Generierung von Text oder Bildern zu nutzen und anzupassen, berichtet Engadget. Bedrock ist als cloudbasierte und konfigurierbare Alternative zu ChatGPT und DALL-E 2 von OpenAI positioniert und richtet sich an Unternehmen und Entwickler. Der Service ermöglicht es AWS-Kunden, auf der Grundlage von Textaufforderungen zu schreiben, Chatbots zu erstellen, Texte zusammenzufassen, Bilder zu klassifizieren und vieles mehr. Bedrock-Benutzer können aus Amazons Titan-Basismodell und mehreren Startup-Modellen zur Anpassung wählen. Das Unternehmen stellt sicher, dass die Eingabedaten der Nutzer nicht für das Training der Modelle verwendet werden, um Datenschutzbedenken zu berücksichtigen. Amazon-CEO Andy Jassy betont, dass Bedrock Unternehmen ein umfangreiches Basismodell zur Verfügung stellt, das sie für ihre eigenen Zwecke anpassen können, ohne in den Trainingsprozess zu investieren. Unternehmen wie C3.ai, Pegasystems, Accenture und Deloitte gehören zu den frühen Anwendern von Bedrock. Details zu den Preisen werden noch bekannt gegeben, und der Zugang zu diesem Service ist derzeit über eine Warteliste möglich.

Niederländisches Gericht weist Vorwürfe des MwSt-Betrugs zurück

Der niederländischen Steuerbehörde ist es nicht gelungen, einen Betrug durch einen Lieferanten nachzuweisen, sodass der Gerichtshof in Den Haag entschied, dass der Empfänger der Waren des Lieferanten zum Vorsteuerabzug berechtigt ist, berichtet Taxlive.nl. Der Empfänger, ein Großhändler für Mobiltelefone und Mikro-SD-Karten, hatte mit der Steuerbehörde eine Vereinbarung über die Meldung neuer Lieferanten getroffen. Der Lieferant, Y BV, stellte Rechnungen mit Mehrwertsteuer aus, versäumte es aber, diese zu deklarieren. Der Großhändler zog die Mehrwertsteuer ab, informierte die Steuerbehörde aber nicht darüber, dass Y BV ein neuer Lieferant war. Das Gericht entschied, dass die Beweislast für einen Betrug in der Kette bei der Steuerbehörde liegt und dass das Versäumnis des Lieferanten, die Mehrwertsteuer zu deklarieren, nicht ausreicht, um einen Betrug zu beweisen.

Pläne zum Abbau des Defizits zielen auf tschechische Biersteuer

Das tschechische Finanzministerium erwägt eine Anhebung des Mehrwertsteuersatzes auf Bier als Teil seiner Pläne zur Senkung des Defizits und einer umfassenden Überarbeitung des Mehrwertsteuersystems, berichtet Financialpost.com. Die vorgeschlagenen Reformen würden die beiden niedrigeren Mehrwertsteuersätze von 10 % und 15 % zu einem einzigen Satz von 14 % zusammenführen, während der Spitzensatz von 21 % beibehalten würde. Die Mehrwertsteuer für Bier, Hotels, Wasser und Sport könnte erhöht werden. Die Mehrwertsteueränderungen könnten im nächsten Jahr 24 Mrd. CZK (1,12 Mrd. $) für den Haushalt einbringen. Die tschechische Regierung strebt rund 70 Mrd. CZK an Haushaltseinsparungen oder Erhöhungen der indirekten Steuern an, um das Defizit im nächsten Jahr zu verringern und die Inflation von über 16 % in den Griff zu bekommen.

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