Im Logistics Performance Index (LPI) 2023 hat Singapur Deutschland als Logistik-Weltmeister abgelöst. Die von der Weltbank erstellte LPI-Studie erfasst 139 Länder und misst die Schwierigkeit, zuverlässige Lieferkettenverbindungen wiederherzustellen, sowie strukturelle Faktoren wie Qualität der Logistikdienstleistungen, handels- und transportbezogene Infrastruktur und Grenzkontrollen.
China sicherte sich mit Rang 20 die beste Platzierung unter den BRICS-Staaten, gefolgt von Südafrika auf Platz 24, Indien auf Platz 38, Brasilien auf Platz 51 und der Russischen Föderation auf Platz 95. Libyen belegte den letzten Platz auf Rang 139.
Der LPI 2023 enthält erweiterte Daten, bestehend aus dem umfragebasierten LPI und neuen Leistungskennzahlen (KPI), die die tatsächliche Geschwindigkeit des weltweiten Handels messen. Trotz der Covid-19-Pandemie und globaler Lieferkettenkrisen blieb die durchschnittliche LPI-Gesamtpunktzahl im Großen und Ganzen stabil.
Die Studie zeigt, dass die Leistung in der Logistik nicht vom Wohlstand abhängt. Länder mit mittlerem Wohlstand, die in allen sechs LPI-Komponenten eine konsistente Leistung erbringen, könnten sowohl ihre Mitbewerber als auch fortschrittlichere Länder übertreffen. Die größten Verzögerungen im internationalen Warenverkehr treten auf, wenn Container am Herkunfts- oder Bestimmungsort aufgehalten werden, etwa in Häfen, Flughäfen oder multimodalen Einrichtungen. Investitionen in die Produktivität der Häfen, die Modernisierung des Zolls und neue Technologien können die Zuverlässigkeit verbessern.
Papierrechnungen werden in Deutschland bis 2025 verschwinden
Deutschland will die elektronische Rechnungsstellung im B2B-Bereich bis 2025 verbindlich vorschreiben, berichtet marosavat.com. Dies geht aus einem Entwurf hervor, der an die wichtigsten Interessengruppen der Wirtschaft verteilt wurde. Die vorgeschlagene E-Invoicing wird an den europäischen Standard angepasst und folgt der Richtlinie 2014/55/EU. Zu den Änderungen gehören eine neue Definition der elektronischen Rechnungsstellung, die Einführung der elektronischen Rechnungsstellung als Standardsystem und die Einschränkung der Verwendung von Papierrechnungen. Das Standardformat wird CEN 16931 sein, mit erweiterten inhaltlichen Anforderungen. Unternehmen können bis zum 8. Mai Rückmeldungen an das BMF geben.
Deutsche Händler verpassen Social Commerce Boom
Die Studie vom Social-Media-Analyse-Anbieter Agorapulse offenbart, dass deutsche Handelsunternehmen das Potenzial von Social Commerce nicht voll ausschöpfen. Häufig liegt das daran, dass Marketingbudgets nicht zielgerichtet in die passenden Formate und Kanäle investiert werden.
Im Vergleich zu Unternehmen aus den USA, Frankreich und Großbritannien, die wesentlich häufiger posten, gelten deutsche Händler als „post-faul“. Die Studie zeigt zudem, dass deutsche Einzelhandelsunternehmen das Nutzerverhalten auf Social-Media-Plattformen unzureichend analysieren und ihre Strategie entsprechend anpassen.
Auf Instagram erreichen Reels doppelt so viel Engagement wie andere Post-Typen, aber sie machen nur etwa 13 Prozent aller Posts aus. Stattdessen verwenden Unternehmen auf Instagram zu 60 Prozent Foto-Posts, während Fotos auf Facebook sogar über 80 Prozent der Beiträge ausmachen. Dabei liefern Videos auf Facebook bessere Interaktionen als Fotos.
Ein weiterer Aspekt der Studie ist die Nutzung von Hashtags. Auf Instagram führen Hashtags zu mehr Reichweite, während sie auf Facebook negativen Einfluss auf Reichweiten und Engagement haben. Dennoch nutzen deutsche Händler auf Facebook in über 50 Prozent der Posts und auf Instagram in über 80 Prozent Hashtags.
Die Studie „Social-Media im Einzelhandel“ von Agorapulse konzentriert sich auf Facebook und Instagram, da diese beiden Plattformen 2022 die höchste Relevanz für die Ansprache von Verbrauchern hatten. Die Datenanalyse wurde im Zeitraum vom 1. September bis 31. Dezember 2022 durchgeführt.
Neues EU-Trader-Portal vereinfacht Zoll-Prozesse
Seit dem 22. Februar 2023 ist die neue Dienstleistung „EU-Trader-Portal und Identitätsmanagement“ im Zoll-Portal verfügbar. Sie ersetzt die bisherige Pflege von Zertifikaten in der EU-Anwendung UUM&DS und ist die nationale Anwendung für UUM&DS in Deutschland. Die Dienstleistung ermöglicht die Verwaltung von Zertifikaten für den Zugang zum EU-Trader-Portal und die Kommunikation mit der EU-Kommission, beispielsweise für ICS2. Ab dem 29. Juni 2023 müssen alle Zertifikate über diese Dienstleistung verwaltet werden. Bisherige Verfahrensweisen mit Antragsformular 05700 sind nur noch bis zum 28. Juni 2023 gültig. Unternehmen müssen ihre in UUM&DS hinterlegten Vertretungen erneut hinterlegen, wenn sie die bisherige Verfahrensweise genutzt haben.
EWSA beanstandet den ViDA-Plan der Kommission
Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) hat sich besorgt über die von der Kommission vorgeschlagenen Änderungen im Bereich der Mehrwertsteuer geäußert und darauf hingewiesen, dass die Chance verpasst wurde, die mehrwertsteuerliche Behandlung von Waren und Dienstleistungen anzugleichen, was den Verwaltungsaufwand für Unternehmen, insbesondere für KMU, verringert hätte. Der EWSA meint außerdem, dass die zweitägige Meldefrist für innergemeinschaftliche Lieferungen unangemessen kurz ist und ein Handelshemmnis darstellen könnte. Überdies vertritt der EWSA die Auffassung, dass zusammenfassende Rechnungen nicht abgeschafft werden sollten und dass personenbezogene und sensible Unternehmensdaten beim Austausch zwischen den Steuerbehörden geschützt werden müssen.
Portugal senkt vorübergehend die MwSt. auf Lebensmittel
Portugal hat für den Zeitraum vom 18. April bis zum 31. Oktober 2023 einen befristeten Mehrwertsteuersatz von null auf eine Liste von Grundnahrungsmitteln angekündigt. Die Maßnahme gilt sowohl für Einfuhren als auch für inländische Lieferungen und deckt gesunde Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Öle, Fisch und Fleisch ab. Ebenso wurde der Anwendungsbereich des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes von 6 % auf weitere Produkte und Dienstleistungen ausgedehnt, z. B. Fischkonserven, Getränke auf pflanzlicher Basis und Joghurts, Verkauf und Reparatur von Fahrrädern sowie Zugang zu kulturellen Veranstaltungen. Die Registrierungsschwelle für niedergelassene Unternehmen wird von 2023 bis 2025 schrittweise auf 15.000 € angehoben.
Schweizer MwSt.-Sätze steigen ab 2024
Die Schweiz wird ihre Mehrwertsteuersätze ab dem 1. Januar 2024 erhöhen, berichtet meridianglobalservices.com. Dies veranlasst die Schweizer Mehrwertsteuerbehörde, ein geändertes Formular für die periodische Mehrwertsteuererklärung herauszugeben, berichtet Das neue Formular enthält getrennte Felder für Transaktionen zu den aktuellen Sätzen und den kommenden erhöhten Sätzen. Das aktualisierte Formular wird für Berichtszeiträume ab dem 1. Juli 2023 verwendet. Die genehmigten Änderungen der Mehrwertsteuersätze umfassen eine Erhöhung des Standard-Mehrwertsteuersatzes von 7,7 % auf 8,1 %, eine Erhöhung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes von 2,5 % auf 2,6 % und eine Erhöhung des Sondersatzes für Beherbergungsleistungen von 3,7 % auf 3,8 %.