E-Commerce, E-Invoicing, Umsatzsteuer, Zoll | 29. März 2023

Einzelhandel erwartet 2,2 Milliarden Euro Umsatz zu Ostern

Deutsche Einzelhändler erwarten 2,2 Mrd. Euro Osterumsatz; Alibaba kündigt Aufspaltung in sechs Gruppen an; Zalando gibt kleinere Marken auf; Schufa-Score verstößt möglicherweise gegen EU-Recht; Portugal will Mehrwertsteuer auf Lebensmittel abschaffen; italienische Banken diskutieren über Mehrwertsteuer im digitalen Zeitalter; Polen will elektronische B2B-Rechnungsstellung bis 2024 verpflichtend einführen; belgische Behörden zerschlagen Schmugglerring wegen Zollbetrugs von

Einzelhandel erwartet Milliarden Euro Umsatz zu Ostern

Der Handelsverband Deutschland (HDE) prognostiziert für das diesjährige Ostergeschäft 2,2 Milliarden Euro Umsatz im deutschen Einzelhandel. Laut einer HDE-Umfrage planen mehr als 40 Prozent der Befragten, gezielt Geld für das Osterfest auszugeben. Lebensmittel, insbesondere Ostereier und Schokohasen, sind dabei besonders beliebt, gefolgt von Blumen, Spielwaren und Dekoartikeln. Durchschnittlich geben Verbraucher 40 EUR pro Kopf für Osterkäufe aus.

Einzelhändler hoffen auf wichtige Umsatzimpulse durch das Ostergeschäft, vornehmlich in der aktuellen wirtschaftlichen Lage mit hoher Inflation und Unsicherheiten infolge des Krieges in der Ukraine. Ostern ist nach Weihnachten der zweitgrößte feiertagsbezogene Anlass für den Konsum in Deutschland.

Alibaba plant Aufspaltung in sechs Einzelkonzerne

© Alibaba campus

Der chinesische Internetriese Alibaba steht vor einer bedeutenden Umstrukturierung und plant, das Unternehmen in sechs Einzelkonzerne aufzuteilen. Dies umfasst unter anderem den Onlinehandel und das Cloudgeschäft. Bloomberg berichtete, dass die neu entstehenden Unternehmen Möglichkeiten für Börsengänge oder andere Kapitalbeschaffungsformen prüfen werden.

Zalando streicht kleinere Marken aus dem Sortiment

Der Berliner Modehändler Zalando hat im Zuge eines Strategiewechsels mehrere kleinere Marken aus seinem globalen Sortiment entfernt, berichtet internetworld.de. Betroffen sind sowohl das Wholesale-Geschäft als auch der Marktplatz. Verkaufspartner wurden per E-Mail darüber informiert, dass diese Marken nicht mehr zur Sortimentsstrategie passen und ab dem 30. Juni von der Plattform entfernt werden. Auden Cavill und Jimmy Sanders sind zwei der betroffenen Marken, doch Zalando bestätigte, dass weitere Brands betroffen sind. Die genaue Anzahl wurde nicht genannt.

Schufa-Score könnte gegen EU-Recht verstoßen

SCHUFA Zentrale in Wiesbaden Schierstein

Laut eines Gutachters am Europäischen Gerichtshof (EuGH) könnte der Schufa-Score zur Kreditwürdigkeit gegen Europarecht verstoßen, berichtet chip.de. Der EuGH-Generalanwalt Priit Pikamäe fordert zudem, dass die Schufa Daten aus öffentlichen Verzeichnissen wie Insolvenzgerichtsregistern nicht länger speichern darf als das öffentliche Verzeichnis selbst. Ein endgültiges Urteil wird in einigen Monaten erwartet. Der Generalanwalt sieht die automatisierte Erstellung des Score-Werts als verbotene automatische Entscheidung an, auch wenn Dritte wie Banken die Kreditwürdigkeit endgültig entscheiden. Im zweiten Fall kritisiert der EuGH-Generalanwalt, dass die Schufa Restschuldbefreiungsinformationen nach Insolvenz länger speichert als Insolvenzgerichte, was rechtswidrig sei.

Portugal plant Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel

Mercado de Olhao © Pexels

Die portugiesische Regierung beabsichtigt, die Mehrwertsteuer auf 44 Grundnahrungsmittel vorübergehend abzuschaffen, um die hohe Inflation von 8,2% einzudämmen, berichtet Der Spiegel. Das Maßnahmenpaket, das zunächst für sechs Monate gelten soll, umfasst auch finanzielle Unterstützung für Land- und Viehwirte und wird den Staat etwa 600 Millionen Euro kosten. Betroffene Lebensmittel sind u.a. Brot, Nudeln, Reis, Milch, Eier und Fleisch. Die Teuerung der Lebensmittel in Portugal betrug zuletzt 20,1%. Ministerpräsident António Costa führt die Inflation hauptsächlich auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zurück und warnt, dass die Preise trotz des Maßnahmenpakets weiter steigen könnten. Das Paket muss noch vom Parlament genehmigt werden, wo die Regierung über eine Mehrheit verfügt.

Italienische Banken bemängeln MwSt. im digitalen Zeitalter

Der italienische Bankenverband (ABI) begrüßt die Bemühungen der Europäischen Kommission, die Angemessenheit der aktuellen MwSt.-Regeln in der EU im Zuge der Digitalisierung der Wirtschaft zu überprüfen. Die ABI äußert jedoch Bedenken, dass die Einführung nicht harmonisierter digitaler Meldeanforderungen und E-Invoices den Binnenmarkt fragmentiert. Die ABI fordert bei der Umsetzung eine harmonisierte Vorgehensweise und eine Minimierung der Belastung für Unternehmen.

Die ABI weist auf folgende Probleme hin:

  • Unterschiedliche Definitionen von „Plattformen“ in den Mitgliedstaaten führe zur Doppelbesteuerung oder Nichtbesteuerung.
  • Die Erweiterung der MwSt-Zahlungsregel im Land des Kunden sei keine Vereinfachung.
  • Der OSS sei nur bedingt vereinfachend, da er die Probleme aus Punkt 2 nicht behebt.
  • Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sollten von MwSt-Regeln für E-Services ausgenommen bleiben.
  • Eine offizielle EU-Interpretation zur Rolle von Zahlungskreisläufen und MwSt-Behandlung sei notwendig.
  • Die Erfahrungen der Mitgliedstaaten, insbesondere Italiens, bei der Einführung verpflichtender E-Rechnungen sollten berücksichtigt werden.

Polen führt verpflichtende E-Rechnungen im B2B-Bereich ab 2024 ein

Ab dem 1. Juli 2024 wird in Polen die Verwendung der KSeF-Plattform (Krajowy System e-Faktur) für elektronische Rechnungen im B2B-Bereich verpflichtend, berichtet storecove.com. Dies betrifft alle polnischen Unternehmen. Das System soll die Rechnungsstellung erleichtern, gesetzliche Verpflichtungen unterstützen und für mehr Transparenz sorgen. Die Einführung erfolgt in mehreren Phasen, wobei die verpflichtende Nutzung ab Juli 2024 für alle Unternehmen gilt.

Zollbetrug: Schmugglerring in Belgien zerschlagen

Die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) hat einen Zollbetrugsring am Flughafen Lüttich aufgedeckt, der Steuern in Höhe von mindestens 303 Millionen Euro hinterzogen haben soll. Chinesische Exporteure sollen ein komplexes System zur Umgehung der Mehrwertsteuerzahlungen eingerichtet haben. Die Vorwürfe umfassen Urkundenfälschung, Zoll- und Umsatzsteuerbetrug sowie Geldwäsche und Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung.

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