In seinem Jahresbericht hat der Experte für Produkterfahrungen, Akeneo, die wichtigsten Trends aufgezeigt, die das Verbraucherverhalten im Jahr 2023 prägen werden. Die Lebenshaltungskostenkrise hat dazu geführt, dass 66 % der Verbraucher mehr Zeit damit verbringen, sich über Einkäufe zu informieren, und 63 % würden eine vertrauenswürdige Marke nach einer negativen Erfahrung mit Produktinformationen wieder verlassen.
Die Studie zeigt auch, wie wichtig es ist, Online- und Offline-Einkaufserlebnisse miteinander zu verbinden. 84 % der Verbraucher recherchieren online, bevor sie offline kaufen, und 77 % erkunden das Geschäft, bevor sie online kaufen.
Die Rolle von Technologie bei der Gestaltung von Einkaufserlebnissen wird hervorgehoben: Zwei Drittel der Verbraucher werden wahrscheinlich zu treuen Kunden, wenn Marken Technologie für ansprechende Erlebnisse nutzen.
Der Bericht warnt auch vor der hohen Rücksendequote (54 %) aufgrund ungenauer Produktinformationen vor dem Kauf, die logistische Probleme und zusätzliche Kosten für die Marken verursachen.
Schließlich ist der Einfluss von Online-Influencern beträchtlich: 58 % der Verbraucher kaufen aufgrund ihrer Empfehlungen, und 40 % sind bereit, für Marken, die ihren Werten entsprechen, mehr zu bezahlen.
Deutsche offen für KI, aber Datenschutz wichtig
Mehr als die Hälfte der Deutschen (54 %) begrüßt die Unterstützung durch Künstliche Intelligenz (KI) im täglichen Leben, so eine repräsentative Umfrage im Auftrag von GMX und WEB.DE. Besonders beim Verfassen von Texten wie E-Mails und Geburtstagswünschen (24 %) sowie bei rechtlichen Fragen (21 %) sehen die Befragten einen Nutzen in KI-Assistenz.
Beim Online-Einkauf würden 18 % der Befragten KI-Unterstützung in Anspruch nehmen, während 16 % KI zur Beantwortung von Gesundheitsfragen und zur Reiseplanung nutzen würden. Dennoch bleibt eine erhebliche Skepsis gegenüber KI bestehen, mit 35 % der Befragten, die lieber darauf verzichten würden.
Datenschutzbedenken sind ein Hauptanliegen, wobei ein Viertel (24 %) der Befragten befürchtet, dass die Nutzung von KI den Datenschutz gefährdet. Fast ein Drittel (32 %) erwartet Schwierigkeiten, zwischen Fakten und von KI erzeugter Desinformation zu unterscheiden. Auf der positiven Seite erwarten 20 % der Befragten, durch KI weniger Zeit mit lästigen Aufgaben verbringen zu müssen, und 17 % hoffen auf Inspiration durch neue Ideen.
„Angebote wie ChatGPT haben das Interesse der Verbraucher an einer KI-Assistenz im Alltag geweckt. Die aktuellen KI-Chatbots amerikanischer Anbieter sind jedoch noch weit davon entfernt, vertrauenswürdige Assistenten zu sein. Sie schützen weder sensible private Informationen noch sind sie verlässliche Informationsquellen, was sich in der Skepsis eines Drittels der Befragten widerspiegelt. Hier besteht eine große Chance für europäische Anbieter, datenschutzkonforme und vertrauenswürdige Alternativen zu schaffen“, sagt Jan Oetjen, CEO von GMX und WEB.DE.
Trotz der begrenzten Verfügbarkeit von Diensten mit integrierter KI-Assistenz wären 12 % der Deutschen bereit, dafür zu bezahlen, während über zwei Drittel (69 %) dies ablehnen.
Neues Finanzkriminalamt: Lindners Plan gegen Geldwäsche
Das Bundesamt zur Bekämpfung von Finanzkriminalität (BBF) wird ab Januar 2024 in Köln seine Arbeit aufnehmen. Dies geht aus dem Entwurf des „Finanzkriminalitätsbekämpfungsgesetzes“ hervor, den Finanzminister Christian Lindner vorgelegt hat. Ziel ist es, die Fragmentierung in der Geldwäschebekämpfung zu überwinden und ein vernetztes Vorgehen in Deutschland zu etablieren, berichtet Tagesspiegel.de.
Das Herzstück des BBF wird das „Ermittlungszentrum Geldwäsche (EZG)“ sein, das sich auf illegale Finanzströme konzentriert, um kriminelle Netzwerke und professionelle Geldwäscher zu identifizieren. Die Zuständigkeiten des Bundeskriminalamtes und anderer Behörden bleiben bestehen, aber das BBF wird eng mit den Bundesländern koordinieren.
Lindner plant auch die Einführung einer „administrativen Vermögensermittlung“ und eines „Immobilientransaktionsregisters“, um den Geldwäsche- und Strafverfolgungsbehörden einen digitalen Zugriff auf Immobiliendaten zu ermöglichen.
Deutschland, oft als „Geldwäsche-Paradies“ bezeichnet, sieht jährlich Milliarden von Euros gewaschen, wobei nur ein Bruchteil verfolgt wird. Mit dieser großangelegten Reform will Lindner diesem Ruf ein Ende setzen.
Die bisherige Anti-Geldwäsche-Einheit FIU hat in der Vergangenheit für negative Schlagzeilen gesorgt, insbesondere wegen nicht bearbeiteter Geldwäsche-Verdachtsmeldungen. Mit dem neuen BBF hofft Lindner, diese Probleme zu beheben.
Lindners Leitsatz bei der Bekämpfung von Finanzkriminalität lautet: „Follow the money.“ Das neue Finanzkriminalamt wird den Fokus eigenständig auf illegale Finanzströme legen, anstatt Geldwäsche als Nebenprodukt anderer Ermittlungen zu behandeln.
Digitale Plattformen müssen sich neuen britischen Meldevorschriften stellen
In einem bedeutenden Schritt zu mehr Transparenz und Verantwortlichkeit hat die britische Regierung neue Meldevorschriften für digitale Plattformen eingeführt. Diese Regeln, die auf der offiziellen Website der Regierung detailliert beschrieben werden, sollen sicherstellen, dass digitale Plattformen, einschließlich sozialer Netzwerke und Online-Marktplätze, schädliche Inhalte und Verhaltensweisen an die Behörden melden.
Nach den neuen Vorschriften sind digitale Plattformen verpflichtet, mutmaßlich schädliche Inhalte oder Verhaltensweisen zu melden, die eine Gefahr für die nationale Sicherheit oder die Sicherheit von Kindern darstellen könnten. Dazu gehören Inhalte im Zusammenhang mit Terrorismus, sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch von Kindern (CSEA) und anderen schweren Straftaten. Die Vorschriften erstrecken sich auch auf schädliches Verhalten wie Cybermobbing und Online-Belästigung.
Der Schritt der Regierung zielt darauf ab, die digitale Welt für die Nutzer sicherer zu machen, insbesondere für Kinder und gefährdete Personen. Außerdem sollen digitale Plattformen für die Inhalte, die sie bereitstellen, zur Verantwortung gezogen werden. Die Vorschriften sehen vor, dass Plattformen schädliche Inhalte innerhalb von 24 Stunden nach ihrer Entdeckung an die zuständigen Behörden melden müssen. Andernfalls drohen Sanktionen, die in der ursprünglichen Ankündigung allerdings nicht näher erläutert werden.
Die neuen Vorschriften verpflichten die digitalen Plattformen zudem, Aufzeichnungen über gemeldete Inhalte mindestens sechs Monate lang aufzubewahren. Damit soll sichergestellt werden, dass die Beweise für mögliche Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden erhalten bleiben.
Die Einführung dieser Vorschriften ist ein wichtiger Schritt in den laufenden Bemühungen der britischen Regierung um die Regulierung der digitalen Welt. Sie spiegelt das wachsende Bewusstsein für die Rolle digitaler Plattformen in der Gesellschaft und die potenziellen Risiken wider, die sie darstellen, wenn sie nicht ordnungsgemäß verwaltet werden. Die Wirksamkeit dieser Vorschriften wird jedoch letztlich davon abhängen, wie sie durchgesetzt werden und wie bereit die digitalen Plattformen sind, sich daranzuhalten.
Deutsche Post unter Kartellverdacht
Das Bundeskartellamt hat ein Verfahren gegen die Deutsche Post Inhouse Services, eine Tochtergesellschaft der DHL Group, sowie gegen zwei weitere Logistikdienstleister eingeleitet, berichtet SZ.de. Es besteht der Verdacht auf unlautere Absprachen, die den Wettbewerb einschränken könnten.
Die Deutsche Post Inhaus Services bietet einen Komplettservice für Geschäftskunden an und versendet jährlich mehr als sechs Millionen Sendungen. Laut Postgesetz ist das Unternehmen verpflichtet, Teile seiner Dienstleistungen auch direkten Wettbewerbern anzubieten.
Die Post betont, dass sie diese Verpflichtung erfüllt und ist überzeugt, dass die Vereinbarungen im Einklang mit dem Wettbewerbsrecht stehen. Das Bundeskartellamt hat den Verdacht eines Verstoßes öffentlich gemacht, kann aber zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussagen zum Ausgang des Verfahrens treffen.
Österreichische Post startet „Post Loop“
Die Österreichische Post AG hat einen neuen Service namens „Post Loop“ eingeführt, der es Geschäftskunden ermöglicht, Produkte in wiederverwendbaren Verpackungen zu versenden, berichtet logistik-heute.de. Der Telekommunikationsanbieter Drei Österreich ist der erste Kunde, der diesen Service nutzt. Die wiederverwendbaren Verpackungen werden von der Post gesammelt, aufbereitet und für den nächsten Versandzyklus bereitgestellt. Der Service wird in zwei Tarifen angeboten, die es Unternehmen ermöglichen, entweder ihre eigenen wiederverwendbaren Verpackungen zu verwenden oder Verpackungen direkt von der Post zu mieten. Die Einführung von „Post Loop“ ist Teil der Bemühungen der Österreichischen Post um mehr Nachhaltigkeit.
Alibaba Cloud: Neuer eigenständiger Tech-Gigant
Die Alibaba Group hat angekündigt, ihre Cloud-Computing-Sparte, Alibaba Cloud, in ein separates Unternehmen auszugliedern. Der Schritt ist Teil einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielt, sich auf Kerngeschäftsbereiche zu konzentrieren und das Wachstum auf dem schnell wachsenden Cloud-Computing-Markt zu fördern.
Daniel Zhang, CEO der Alibaba Group, wird die Rolle des Vorsitzenden des neuen Unternehmens übernehmen, während Eddie Wu, ein Mitbegründer von Alibaba, als CEO fungieren wird. Joe Tsai, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Alibaba Group, wird ebenfalls dem Vorstand des neuen Unternehmens beitreten.
In einem Brief an die Mitarbeiter erklärte Zhang, dass die Abspaltung es Alibaba Cloud ermöglichen werde, „seine Mission im digitalen Zeitalter besser zu verfolgen, mehr Flexibilität bei der strategischen Planung und der Rekrutierung von Talenten zu haben und intensiver mit Partnern im Ökosystem zusammenzuarbeiten.“
Alibaba Cloud ist der größte Cloud-Service-Anbieter in Asien und der drittgrößte weltweit. Er war ein wesentlicher Treiber des Umsatzwachstums der Alibaba Group, dessen Umsatz im Quartal bis Juni 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 37 % gestiegen ist.
Es wird erwartet, dass die Ausgliederung Alibaba Cloud eine größere betriebliche Flexibilität verschafft und es dem Unternehmen ermöglicht, Spitzentalente anzuziehen und zu halten. Außerdem wird das Unternehmen dadurch in der Lage sein, effektiver mit Partnern und Kunden im digitalen Ökosystem zusammenzuarbeiten.
Der Schritt erfolgt zu einer Zeit, in der der globale Cloud-Computing-Markt ein schnelles Wachstum erfährt, angetrieben durch die zunehmende Digitalisierung und die Verlagerung der Arbeit in die Ferne im Zuge der COVID-19-Pandemie. Die Entscheidung von Alibaba, seine Cloud-Sparte auszugliedern, spiegelt das Engagement des Unternehmens wider, von diesem Trend zu profitieren und seine Position auf dem globalen Cloud-Markt zu stärken.
Die Abspaltung unterliegt den üblichen Abschlussbedingungen und den Genehmigungen der Aufsichtsbehörden. Das Unternehmen hat noch keinen Zeitplan für den Abschluss der Ausgliederung genannt.