Die stark anziehenden Preise für Energie verändert das Konsumverhalten der Verbrauchenden bereits spürbar. Wie aus einer Umfrage des Handelsverbands HDE hervorgeht, sind acht von zehn Verbrauchern betroffen, und ein Drittel hat große Angst davor, mit dem Geld nicht auszukommen.
„Die hohen Energiekosten sorgen dafür, dass viele Verbrauchende beim Einkaufen noch genauer auf den Preis achten“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Donnerstagnachmittag.
Demzufolge reagieren ein Drittel der Betroffenen mit Ausgabenreduktion. Generell wird vor allem bei Mode und bei Restaurantbesuchen gespart, wie aus einer Umfrage hervorgeht.
„Allerdings steigen die Sparbemühungen verstärkt auch bei Ausgaben für Freizeit und Kulturveranstaltungen sowie bei Urlauben.“
Auf der Produktseite stünden die Bereiche Freizeit und Hobby sowie Wohnen und Einrichten im Fokus. „Beim Einkauf greifen vier von zehn Verbrauchenden generell weniger bei Markenartikeln zu.“
In einzelnen Warengruppen seien dies sogar bis zu 70 Prozent und knapp die Hälfte der Verbraucher reduziere ihre Ausgaben bei Nicht-Lebensmitteln. Insbesondere Alleinerziehende seien stark verunsichert. Hier fürchteten 57 Prozent, dass das Geld nicht reichen könnte.
„Wir bemerken im Einzelhandel, dass vor allem Sonderangebote noch gefragter sind als sonst üblich“, sagte Genth. „Es wird überlegter eingekauft, Spontan- und Impulskäufe verlieren an Bedeutung.“ Deshalb seien insgesamt die Entlastungspakete der Bundesregierung umso wichtiger. „Strom- und Gaspreisbremse sorgen für mehr Verlässlichkeit und sind ein gutes Signal für die Konsumstimmung“, betonte Genth.
Die Inflation liegt derzeit mit zehn Prozent – abgesehen vom Oktober mit 10,4 Prozent – so hoch wie seit 1951 nicht mehr und schmälert die Kaufkraft der Verbraucherinnen und Verbraucher.
Das Geld ist da, aber Verbraucher hierzulande befinden sich in einer Art Kaufstreik. Der Grund: Verunsicherung. Dabei birgt auch das Sparen Risiken – und könnte die Krise zudem weiter verschlimmern.
Quelle: wiwo.de