Das Europäische Parlament hat mit überwältigender Mehrheit für DAC8 gestimmt, eine Gesetzesmaßnahme, die umfassende steuerliche Meldepflichten für Kryptowährungstransaktionen in der Europäischen Union (EU) einführt, berichtet forbesindia.com. Die Vorschrift, die 535 Ja-Stimmen, 57 Nein-Stimmen und 60 Enthaltungen erhielt, soll Gesetz werden und wird am 1. Januar 2026 in Kraft treten.
DAC8 ändert die EU-Richtlinie über die Verwaltungszusammenarbeit (DAC) und verpflichtet Anbieter von Krypto-Vermögenswerten, Transaktionen mit EU-Kunden an die Steuerbehörden der Mitgliedstaaten zu melden. Ziel ist es, den automatischen Austausch von Informationen über Krypto-Vermögenswerte zwischen den EU-Steuerbehörden zu erleichtern. Nach Angaben des Europäischen Parlamentarischen Forschungsdienstes (EPRS) könnte der Rahmen der EU zusätzliche Steuereinnahmen in Höhe von 1 bis 2,4 Milliarden Euro pro Jahr bescheren.
Die Richtlinie lehnt sich eng an den gemeinsamen Meldestandard (CRS) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) an. Sie legt zwei Kategorien von Einrichtungen fest – Anbieter und Betreiber von Kryptoanlagen -, die den lokalen Behörden Bericht erstatten müssen. Diese Einrichtungen, die als meldepflichtige Krypto-Anbieter (RCASP) bezeichnet werden, müssen die Meldepflichten des DAC erfüllen, wenn sie Nutzer in der EU haben, unabhängig von ihrer Größe oder ihrem Standort.
Die Gesetzgebung deckt auch eine breite Palette von Krypto-Vermögenswerten ab, darunter E-Geld, E-Geld-Token und digitale Zentralbankwährungen (CBDCs). Zu den meldepflichtigen Transaktionen gehören der Austausch von Krypto-Vermögenswerten, Überweisungen mit Fiat-Währungen und Transaktionen zwischen verschiedenen Krypto-Vermögenswerten.
Deutschlands beste Online-Shops 2023
Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) und der Nachrichtensender ntv haben die Ergebnisse ihrer umfangreichen Verbraucherbefragung vorgestellt, um die besten Online-Shops Deutschlands für das Jahr 2023 zu ermitteln. Die Auszeichnung „Deutschlands beste Online-Shops 2023“ wurde heute in der Bertelsmann-Repräsentanz in Berlin verliehen.
Die Befragung, die auf 80.000 Kundenmeinungen basiert, bewertete die Unternehmen in 102 Kategorien, darunter Angebot, Kundenservice und Internetauftritt. Während die meisten Bereiche positiv abschnitten, wurde das Preis-Leistungs-Verhältnis von den Verbrauchern kritischer betrachtet.
Zu den Preisträgern gehören sowohl E-Commerce-Riesen wie Amazon und Zalando als auch Spezialanbieter wie Conrad.de und Hellweg.de. Insgesamt wurden 1.001 Unternehmen bewertet, wobei 884 Online-Shops in die Einzelauswertung kamen.
Die Studie berücksichtigte zahlreiche Einzelaspekte, von der Produktqualität bis zur Versandgeschwindigkeit, und floss auch die Weiterempfehlungsbereitschaft der Kunden in das Gesamtergebnis ein. Die Ergebnisse bieten eine umfassende Übersicht über die Stärken und Schwächen der Online-Shopping-Landschaft in Deutschland.
bevh warnt vor EU-Bezahlregelung
Die EU-Verbraucherkreditrichtlinie hat weitreichende Folgen für den Onlinehandel in Deutschland. Insbesondere der Kauf auf Rechnung, eine der beliebtesten Zahlungsmethoden, steht vor dem Aus. Die Richtlinie zielt darauf ab, Verbraucher vor den Risiken neuer Bezahlmethoden zu schützen, trifft jedoch auch den Kauf auf Rechnung, der seit Jahrzehnten als sicher gilt.
Laut Alien Mulyk, Leiterin Public Affairs Europa und International beim Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e. V. (bevh), werden viele Händler diese Bezahlmöglichkeit nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr anbieten. Birgit Janik, Payment-Expertin beim bevh, kritisiert, dass der Kauf auf Rechnung fälschlicherweise mit Verbraucherkrediten gleichgesetzt wird, obwohl er wirtschaftlich etwas völlig anderes ist.
Die Richtlinie enthält zwar Ausnahmen für kleine und mittelgroße Unternehmen, doch diese sind laut Janik wenig hilfreich. Vornehmlich größere Händler stehen vor verschärften Bedingungen. Verbraucherdaten des bevh zufolge nutzten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 16,9 Prozent aller Verbraucher den Kauf auf Rechnung, während Ratenkäufe nur bei 2,0 Prozent der Kunden verbreitet waren.
Die Maßnahme wird als großer Schaden mit wenig Nutzen betrachtet, da das Risiko einer massenhaften Verschuldung als gering eingeschätzt wird. Der bevh vertritt die Interessen der Branche und kritisiert die neuen Regelungen scharf.
Visa schließt sich Swift an
Visa und Swift haben eine strategische Partnerschaft angekündigt, die den internationalen Business-to-Business-Zahlungsverkehr (B2B) revolutionieren soll. Die Zusammenarbeit, die auf der jährlichen Sibos-Konferenz in Toronto vorgestellt wurde, zielt darauf ab, die Geschwindigkeit, Transparenz und Sicherheit von grenzüberschreitenden Transaktionen zu verbessern, indem die Konnektivität zwischen den beiden Netzwerken gestärkt wird.
Im Rahmen der Partnerschaft wird Swift Payment Pre-validation eingeführt, um Vorabprüfungen bei Visa B2B Connect-Zahlungen zu ermöglichen und so Verzögerungen zu reduzieren, indem mögliche Fehler erkannt werden, bevor die Zahlungen ausgelöst werden. Darüber hinaus werden beide Netzwerke die Hochgeschwindigkeits-GPI-Fähigkeiten von Swift nutzen, um die Transparenz der Transaktionen von Anfang bis Ende zu verbessern.
Visa wird seine Verbindung zu Swift über Alliance Cloud, einen sicheren Cloud-basierten Kanal, migrieren. Dies wird den Finanzinstituten mehr Routing-Optionen und Status-Updates in Echtzeit bieten, um die weltweite Finanzinfrastruktur sicher und effizient zu verbinden.
Chris Newkirk, Global Head of Commercial & Money Movement Solutions bei Visa, und Thierry Chilosi, Chief Strategy Officer bei Swift, betonten, dass die Zusammenarbeit die Komplexität, mit der Unternehmen bei grenzüberschreitenden Zahlungen konfrontiert sind, vereinfachen und gleichzeitig die Kundenerfahrung verbessern wird.
Amazon streicht 2%-Gebühr
Amazon hat eine geplante Gebühr von 2 % für Händler, die seine Versanddienste nicht in Anspruch nehmen, abrupt zurückgezogen und signalisiert damit Vorsicht, da das Unternehmen mit einer drohenden Kartellklage der US-Regierung konfrontiert ist, berichtet bloomberg.com. Die im August angekündigte Gebühr, die am 1. Oktober in Kraft treten sollte, wurde angesichts der sich abzeichnenden rechtlichen Anfechtungen, die sich auf Amazons angebliche Nötigung von Händlern zur Nutzung seiner Logistikdienste beziehen, als mutiger Schritt angesehen.
Amazon erklärte, dass die Gebühr ursprünglich zur Kostendeckung gedacht war, entschied sich aber gegen ihre Einführung, „um sicherzustellen, dass die Stimmung der Verkäufer in Bezug auf die Gebühr die Teilnahme am Programm nicht beeinträchtigt“. Die Entscheidung wurde den Handelspartnern diese Woche mitgeteilt, wobei deren Feedback als Grund für die Rücknahme genannt wurde.
Es wird erwartet, dass die Federal Trade Commission noch in diesem Monat eine Kartellklage gegen Amazon einreichen wird, die sich auf den Einfluss des Unternehmens auf die rund 2 Millionen Händler auf seiner Plattform konzentriert. Nach Angaben von Insider Intelligence entfallen auf Amazon fast 38 % aller Online-Ausgaben in den USA. Die nun gestrichene Gebühr hätte die Händler des Amazon Seller Fulfilled Prime-Programms betroffen, die zusätzlich zu den üblichen 15 % Provision, die sie bereits für den Verkauf auf Amazons Plattform zahlen.
Verkäuferservices werden für Amazon immer wichtiger. Im zweiten Quartal erwirtschaftete das Unternehmen 32,3 Milliarden Dollar, 18 % mehr als im Vorjahr, und übertraf damit sogar sein profitables Cloud-Service-Geschäft. Die Abschaffung der Gebühr kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Amazon in die Kritik gerät, weil die Gebühren für die Händler ständig steigen und es für sie immer schwieriger wird, Gewinne zu erwirtschaften.
Die Abschaffung der Gebühr spiegelt Amazons vorsichtige Herangehensweise wider, da das Unternehmen mit regulatorischen Prüfungen konfrontiert ist, insbesondere in Bezug auf seine Beziehungen zu Drittverkäufern.
KI als Chance, nicht Risiko
Die diesjährige DMEXCO, eine der führenden Veranstaltungen für die Digitalbranche, fand am 20. und 21. September in Köln statt. Unter dem Motto „Empowering Digital Creativity“ diskutierten über 800 Sprecher aktuelle Trends, wobei Künstliche Intelligenz (KI) im Mittelpunkt stand. Die Branche ist sich einig: KI bietet enormes Potenzial für Marketing, digitale Transformation und Gesellschaft, berichtet e-commerce-magazin.de. Aude Gandon, Global CMO bei Nestlé, betonte, dass KI die Kreativität neu erfindet, während Gaurav Bhaya, Vice President bei Google, die Angst vor Jobverlust durch KI zerstreute. Die Veranstaltung zog 40.000 Fachbesucher und über 650 Aussteller an.
Ute Hildebrand, Managing Director Continental Europe bei Hotwire, fordert ein positives Narrativ für KI, das über monetäre oder dystopische Ansichten hinausgeht. Medienhäuser spielen dabei eine zentrale Rolle, insbesondere im Kampf gegen Fake News.
Agenturen wurden als „Transformationsmotor für die Wirtschaft“ bezeichnet. Sie sind laut Anke Herbener, Vizepräsidentin im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), das „Rückgrat der Digitalisierung“.
Patricia Grundmann, Vorsitzende des Retail Media Circle im BVDW, prognostizierte, dass Retail Media in den nächsten Jahren den Markt überrollen wird. Allerdings müssen noch einige Hausaufgaben erledigt werden, um die Gattung wirklich zum Durchbruch zu bringen.