Die Europäische Union hat mit der Einführung des Kohlenstoffgrenzausgleichsmechanismus (Carbon Border Adjustment Mechanism, CBAM) einen wichtigen Schritt zur Bekämpfung des Klimawandels und der Verlagerung von CO₂-Emissionen getan. Diese bahnbrechende Maßnahme trat am 1. Oktober 2023 in Kraft und soll die Wettbewerbsbedingungen für kohlenstoffintensive Importe und die inländische Produktion innerhalb der EU angleichen.
Zweiphasige Einführung
Die CBAM wird in zwei Phasen umgesetzt. In der Übergangsphase, die diesen Monat begonnen hat, müssen Importeure über die mit ihren importierten Waren verbundenen Kohlenstoffemissionen berichten. Zu diesen Waren gehören kohlenstoffintensive Produkte wie Aluminium, Eisen und Stahl, Elektrizität, Wasserstoff, Düngemittel und bestimmte nachgelagerte Produkte wie Bolzen und Schrauben. Die Importeure sind verpflichtet, ihren ersten vierteljährlichen CBAM-Bericht bis Ende Januar 2024 vorzulegen.
Ab 2026 wird sich die CBAM zu einer Art „Kohlenstoffsteuer“ auf Importe entwickeln, die sicherstellt, dass der Kohlenstoffpreis von Importen dem der inländischen Produktion entspricht.
Was bedeutet das für Unternehmen?
Unternehmen, die diese Waren in die EU einführen, müssen sich auf ihre neuen Berichtspflichten vorbereiten. Die Nichteinhaltung dieser Verpflichtungen kann zu Sanktionen führen. Die CBAM ist so konzipiert, dass sie mit den Regeln der Welthandelsorganisation vereinbar ist, und zielt darauf ab, eine sauberere Industrieproduktion weltweit zu fördern.
Zusätzliche Einblicke aus der EU
Die CBAM wird zunächst für Waren und ausgewählte Vorprodukte gelten, bei denen das Risiko einer Verlagerung von CO₂-Emissionen am größten ist. Während des Übergangszeitraums werden keine finanziellen Zahlungen oder Anpassungen verlangt, aber die Importeure müssen sowohl direkte als auch indirekte Treibhausgasemissionen melden. Die EU strebt an, mehr als 50 % der Emissionen in den vom EU-Emissionshandelssystem (ETS) erfassten Sektoren zu erfassen, wenn die CBAM vollständig eingeführt ist.
Schweiz schafft ab 2024 Industriezölle ab und erhöht Mehrwertsteuer
Die Schweiz hat angekündigt, ab dem 1. Januar 2024 die Zölle auf gewerbliche Waren abzuschaffen, was die Handelsdynamik neu gestalten wird. Die Änderung betrifft die Waren der Kapitel 25 bis 97 der Nomenklatur, mit Ausnahme bestimmter Erzeugnisse der Kapitel 35 und 38, die als landwirtschaftliche Erzeugnisse gelten.
Erstmals rückläufiger Umsatz im E-Commerce
Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie des EHI Retail Institute ist das stetige Wachstum des deutschen Onlinehandels zum ersten Mal in der 15-jährigen Geschichte der Studie gestoppt worden. Die 1.000 umsatzstärksten B2C-Onlineshops in Deutschland verzeichneten für das Jahr 2022 einen Umsatzrückgang von 2,8 Prozent, was einem Rückgang von 2,2 Milliarden Euro auf insgesamt 77,7 Milliarden Euro im Vergleich zu 2021 entspricht.
Während viele große Onlineshops mit Umsatzrückgängen zu kämpfen haben, zeigen insbesondere kleinere Shops ein starkes relatives Wachstum. Die kleineren B2C-Onlineshops auf den hinteren 500 Plätzen des Rankings sind mit 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr am stärksten gewachsen.
Die Marktkonzentration im deutschen E-Commerce-Markt ist leicht gesunken. Die Top-100-Shops erwirtschaften über 70 Prozent des Umsatzes der Top-1.000. Der Netto-E-Commerce-Umsatz der diesjährigen Top-10 ist im Vergleich zum Vorjahr um 9,7 Prozent gesunken.
AboutYou steigt mit einem Wachstum von 8,8 Prozent in die Top-10 auf, während shop.rewe.de und bestsecret.com als Newcomer in den Top-20 gelistet sind.
DHL Online Shopper Survey 2023
DHL eCommerce hat kürzlich die Ergebnisse des Online Shopper Survey 2023 veröffentlicht, eine umfassende Studie, die das Online-Einkaufsverhalten von Verbrauchern in Europa und weltweit beleuchtet. Die Studie bietet wertvolle Einblicke für Unternehmen im Bereich des grenzüberschreitenden Handels in der EU.
Ein Hauptergebnis der Studie ist die Bedeutung flexibler Lieferoptionen. 95 % der weltweit Befragten und 90 % der europäischen Online-Käufer haben Einkäufe abgebrochen, weil die gewünschte Zustelloption nicht verfügbar war. Darüber hinaus möchten 75 % der weltweit und 72 % der europäischen Befragten die Möglichkeit haben, Lieferungen in letzter Minute umzuleiten.
Zwei Drittel der europäischen Online-Käufer möchten vor der Bestellung wissen, welches Logistikunternehmen für die Zustellung verantwortlich ist. 43 % würden den Kauf sogar abbrechen, wenn sie dem Zusteller nicht vertrauen.
64 % der europäischen Befragten halten Nachhaltigkeit für wichtig, aber nur 20 % sind bereit, dafür mehr zu bezahlen. Interessanterweise würden 49 % längere Lieferzeiten in Kauf nehmen, wenn dies zu mehr Nachhaltigkeit führt.
85 % der europäischen und globalen Online-Käufer sind mit den angebotenen Zahlungsmöglichkeiten zufrieden. Besonders in Schweden, den Niederlanden, Deutschland und Österreich sind „Buy-now-pay-later“-Angebote beliebt.
Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse für Unternehmen, die im grenzüberschreitenden E-Commerce in der EU tätig sind. Flexibilität bei der Lieferung, Transparenz beim Zusteller und ein Fokus auf Nachhaltigkeit sind entscheidende Faktoren für den Erfolg.
Optimale Customer-Experience Trends für 2024
Eine aktuelle Studie von KPS zeigt, dass Unternehmen in Industrie und Handel vor einer Reihe von Herausforderungen stehen, wenn es darum geht, die Customer Experience (CX) zu optimieren. Die Studie beleuchtet die Top 10 der größten Potenziale und zeigt, dass die strategische Ausrichtung auf eine ganzheitliche CX-Strategie unerlässlich ist.
Die Studie stellt fest, dass die neu erschlossenen Kommunikationskanäle die Komplexität der Anwendungen erhöhen. Unternehmen müssen daher gesammelte Kundendaten miteinander verknüpfen, um eine einheitliche Kundenansprache zu ermöglichen. Dies erfordert eine moderne Gestaltung der Geschäftsprozesse und IT-Landschaften.
Die Bedeutung von Onlineshops bleibt hoch, doch andere Vertriebskanäle wie Mobile Apps, Social Commerce und Marktplätze gewinnen an Bedeutung. Dies ist besonders relevant für Unternehmen im Bereich des grenzüberschreitenden Handels in der EU, da sie sich auf vielfältige Vertriebswege einstellen müssen.
Vier von zehn Unternehmen verfolgen bereits eine kanalübergreifende CX-Strategie, während viele andere diese noch entwickeln oder planen. Die Studie betont die Notwendigkeit einer modularen IT-Architektur, die Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit ermöglicht.
Die Qualität des Kundenservices hat an Bedeutung gewonnen. Eine zentralisierte Verwaltung von Kundendaten kann die Servicequalität erheblich steigern. Zudem zeigt die Studie, dass 59 % der Unternehmen ihre Kundendaten mit weiteren Daten aus Website, Mobile Apps oder sozialen Medien vertiefen.
Die Studie macht deutlich, dass eine flexible IT-Systemlandschaft und eine kanalübergreifende CX-Strategie unerlässlich sind, um den Herausforderungen im modernen Handel zu begegnen. Für Unternehmen, die sich auf den grenzüberschreitenden Handel in der EU spezialisiert haben, bietet die Studie wertvolle Einblicke in die Optimierung der Customer Experience.
Neuerungen für gewerbliche eBay-Verkäufer
eBay Deutschland stellt eine Reihe von Neuerungen vor, die gewerblichen Verkäufern in Zeiten von globalen Lieferschwierigkeiten, Inflation und steigenden Kosten helfen sollen. Andreas Häntsch, verantwortlich für den gewerblichen Handel bei eBay Deutschland, betont, dass Rentabilität und Effizienz die „Mottos der Stunde“ sind.
KI-unterstützte Angebotsbeschreibungen
Um die Erstellung von Angeboten effizienter zu gestalten, führt eBay zwei neue Funktionen ein. Die KI-gestützte Artikelbeschreibung und ein verbessertes Tool zum Entfernen von Hintergründen sollen Verkäufern helfen, ihre Angebote schneller und präziser zu erstellen.
Fokus auf lokalen Handel
Mit „eBay Local“ will das Unternehmen den lokalen Handel stärken. Verbraucher können Angebote in ihrer Nähe finden, online bezahlen und vor Ort abholen. Damit soll ein neues, lokales Einkaufserlebnis geschaffen und die Gemeinschaft gestärkt werden.
Smart Targeting und dynamisches Bieten
Die neue Funktion „Smart Targeting“ soll die Erstellung von Anzeigenkampagnen erleichtern. Ferner wird eine dynamische Gebotsstrategie eingeführt, die Gebote automatisch auf der Grundlage der täglichen Empfehlungen von eBay anpasst.
Aktualisierungen und Vorschriften
Neue Artikelmerkmale werden ab dem 24. Oktober in bestimmten Kategorien wie Auto- und Motorradteilen obligatorisch. Überdies müssen gewerbliche Verkäufer ihre Kontaktdaten gegenüber Käufern aus der EU offenlegen, um den europäischen Rechtsvorschriften zu entsprechen.