Künstliche Intelligenz (KI) und ihre konkrete Anwendung zählen weiterhin zu den Toptrends der Tech-Welt. Mittlerweile hat sie ihren Weg in den analogen und digitalen Einzelhandel gefunden. Wie der IT-Anbieter SymphonyAI Retail in einer Pressemeldung bekannt gab, soll der KI-Markt bis 2030 in dieser Branche schätzungsweise 36 Milliarden US-Dollar erreichen. In welchen Bereichen sich im gerade begonnenen Jahr der Mehrwert von KI und Automatisierung besonders niederschlägt, hat der KI-Spezialist analysiert.
KI-gestütztes Bestands- und Lagermanagement
Die Branche hat auch 2023 mit Lieferengpässen und nicht verfügbaren Waren zu rechnen. Daher müssen sich Einzelhändler mit Möglichkeiten auseinandersetzen, wie sie trotz Lieferkettenschwierigkeiten mit einem stets gut bestückten Sortiment überzeugen können.
Sie profitieren hier besonders von zwei Fähigkeiten einer KI-basierten Plattform: Sie kann sowohl einen aktuellen Status und auftretende Veränderungen in Echtzeit abbilden als auch Prognosen für die Zukunft aufstellen. So erhalten Sie einen genauen Einblick in die eigenen Lagerbestände und können gleichzeitig die potenzielle Nachfrage antizipieren. So offenbaren sich mögliche Lieferengpässe aufseiten der Zulieferer. Die Lösung kann so Alternativzulieferer empfehlen, damit Einzelhändler lückenlose Regale vermeiden können. Unternehmen, die ihr Lieferkettenmanagement mit KI-Systemen unterstützen, konnten ihren Lagerbestand um 35 Prozent verbessern und ihre Logistikkosten um 15 Prozent senken.
Die Omnichannel-Erfahrung muss stimmen
Im Zuge der vergangenen Jahre haben Verbraucher eine Vorliebe für das Omnichannel-Shopping entwickelt. Sie schätzen den Überblick und Komfort von Onlineshops, wollen sich jedoch in stationären Läden Produkte genauer ansehen und testen. Omnichannel-Shopper sind sogar tendenziell loyaler als Verbraucher, die nur auf einem Kanal unterwegs sind. Die andere Seite der Medaille: Sie sind anfälliger dafür, bei anderen Händlern einzukaufen, sobald die Kauferfahrung mangelhaft ist. KI-basierte Technologie kann Einzelhändler auch hier unterstützen, um auf diese neuen Ansprüche zu reagieren, Omnichannel-Konsumenten gezielt anzusprechen und sie länger zu halten. Etwa eine Customer-Insights-Plattform sammelt und wertet Daten aus, die ihnen viel über das Kaufverhalten und die Bedürfnisse ihrer Kunden verraten. Auf den Ergebnissen lässt sich dann die passende Omnichannel-Strategie aufbauen und managen. Der Mehrwert für den Händler kann verschiedene Formen annehmen: durch die kombinierte physisch-digitale Erfahrung, Loyalitätsprogramme oder individuelle Sonderangebote.
Mit Smart Stores Verbraucher abholen
Der immer beliebter werdende Omnichannel-Handel hat einen weiteren Trend in Gang gesetzt: Smart Stores. Sie sind der richtige Ort, um die Vorteile von digitalem und analogem Shopping ineinanderfließen zu lassen. KI spielt in einer solchen Umgebung eine essenzielle Rolle. Sie decken Nuancen und Veränderungen im Kaufverhalten auf. Dies ermöglicht es Einzelhändlern, die Kauferfahrung über die gesamte Customer Journey hinweg zu verbessern – zum Beispiel mithilfe eines bedarfsorientierten Sortiments, einer attraktiven Verkaufsfläche oder zielgerichteten Marketing-Aktivitäten. Zudem wertet der Einsatz von Robotik und Automatisierung den stationären Handel im Hinblick auf Komfort um einiges auf und bildet die Grundlage für smarte, autonome Geschäfte. So nimmt ein solches System dem Kunden nicht nur einzelne Einkaufsschritte wie die Bezahlung automatisch ab, sondern kann dank maschinellem Lernen Händler in Echtzeit benachrichtigen, sobald es Unstimmigkeiten hinsichtlich des Bestands gibt. Diese können mit entsprechenden Maßnahmen unter anderem dafür sorgen, dass keine Fehlbestände entstehen und Werbeaktionen wie geplant durchgeführt werden.