Die Umsatzsteuerlücke ist sowohl für die EU als auch für die Mitgliedstaaten von enormer Bedeutung, leistet sie doch einen wichtigen Beitrag sowohl zum EU-Haushalt als auch zum jeweiligen Staatshaushalt.
Hierzu eine Studie, bei der ein „Top-down“-Ansatz angewandt wurde, und die Umsatzsteuerlücke anhand von Daten aus den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen geschätzt wird. Die diesjährige Ausgabe enthält beachtliche Ergänzungen, wie ein „Backcasting“ über 20 Jahre, eine verbesserte ökonometrische Analyse der Bestimmungsfaktoren der Mehrwertsteuerlücke und eine Prognose der potenziellen Auswirkungen der Coronavirus-Rezession auf die Entwicklung der Umsatzsteuerlücke.
Der Auszug aus der Erklärung des griechischen Finanzministers Christos Staikouras – zum Bericht der Europäischen Kommission über die griechische Umsatzsteuerlücke – klingt zumindest gut:
„Griechenlands Anstrengungen zahlen sich aus: Während in anderen EU-Staaten das Umsatzsteuerdefizit wächst, konnten es weitere Steuerschlupflöcher stopfen – mittlerweile ist es das Land mit dem viertgrößten Umsatzsteuer-Defizitabbau in der EU 2020.”
Griechenland Umsatzsteuerdefizit sinkt um 3,7 Prozentpunkte, d. h. auf 19,7 % des VTTL (theoretisch zu erwartende Einnahmen bei vollständiger Einhaltung der Vorschriften) im Jahr 2020 gegenüber 23,4 % im Jahr 2019, und das trotz des Rückgangs des BIP und der Anwendung teils drastisch reduzierter Steuersätze und Steuerbefreiungen in wichtigen Sektoren, auch aufgrund der Pandemie.
Daher ist diese deutlich zurückgegangene Steuerlücke hauptsächlich auf die Einhaltung der Vorschriften zurückzuführen, die durch Senkung der Steuersätze ab 2019 erreicht wurde.
Es wird erwartet, dass das Umsatzsteuerdefizit in Griechenland im Jahr 2021 noch stärker zurückgehen wird, in der Größenordnung von 5,7 Prozentpunkten – vor allem ging die Lücke aber um 5,1 Prozentpunkte zurück, weil die Steuerbehörden hart durchgriffen. Dies beweist, dass die Bemühungen der Regierung zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung, zur Digitalisierung der Wirtschaft, zur Intensivierung der Kontrollen und zur Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs nunmehr greifen: Die Steuerehrlichkeit nimmt zu. Die Umsatzsteuerlücke schrumpft. Die Europäische Kommission erkennt die erheblichen Fortschritte an, die bei der Stärkung der Wirksamkeit des Umsatzsteuersystems erzielt wurden. Die Regierung und das Finanzministerium gehen mit einem Plan und einer Vision voran und setzen geeignete politische Maßnahmen um, um die chronischen endogenen Schwächen der griechischen Wirtschaft zu beheben, die Produktionsbasis zu erweitern, die Quantität zu erhöhen und die Qualität des Inlandsprodukts zu verbessern, um das verfügbare Einkommen der Haushalte und Unternehmen zu verbessern, hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen und den sozialen Zusammenhalt zu stärken“.
Quelle: minfin.gr