Den Verhafteten wird sowohl bandenmäßiger als auch gewerbsmäßiger Schmuggel sowie die Hinterziehung von Einfuhrabgaben vorgeworfen. Einer der Beschuldigten wird zudem der Geldwäsche verdächtigt, da er ein geschmuggeltes Auto gekauft hat, obwohl er von der Illegalität der Einfuhr wusste, insbesondere von der Hinterziehung der Einfuhrabgaben für das Fahrzeug.
Zwischen 2018 und September 2021 hat eine international agierende kriminelle Vereinigung in Deutschland, Estland und den Niederlanden mehr als 40 Kraftfahrzeuge im Gesamtwert von rund 14,8 Millionen Euro aus Nicht-EU-Ländern (vornehmlich Russland und Asien) über Litauen und die Niederlande in die EU eingeführt, ohne Einfuhrabgaben (Zoll und Einfuhrumsatzsteuer) zu entrichten. Die Gruppe täuschte die zuständigen Zollbehörden in Litauen und den Niederlanden über den tatsächlichen Wert der eingeführten Fahrzeuge, indem sie Wasser- oder Hochwasserschäden oder technische Mängel angab. Spätere Überprüfungen dieser Fahrzeuge ergaben, dass sie in keiner Weise defekt oder beschädigt waren. Die Fahrzeuge wurden anschließend von den Angeklagten über ihre Autohäuser mit Gewinn verkauft.
Es wird davon ausgegangen, dass die Täuschung der Zollbehörden in Bezug auf den reduzierten Wert der eingeführten Waren in den Niederlanden und Litauen über Vermittler erfolgte, die den falschen Wert der eingeführten Fahrzeuge mit dem Ziel einer möglichst niedrigen Zollabfertigung erstellten. Die Einfuhr- und Zolldokumente wurden daher so vorbereitet, dass den Zollbehörden ein verminderter Wert der Fahrzeuge vorgegaukelt wurde.
Die EPPO beschlagnahmte mehrere geschmuggelte Luxusautos im Gesamtwert von fast 1 Million Euro, und auf der Grundlage der vorliegenden Beweise werden 32 Fälle vor Gericht gebracht.
Die Anklagen wurden bei der Großen Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Osnabrück eingereicht, die derzeit die Eröffnung des Hauptverfahrens prüft.
Quelle: eppo.europa.eu