Deutschland hat sich offiziell um den Sitz der europäischen Geldwäschebehörde Amla (Anti Money Laundering Authority) beworben. Unter anderem Frankfurt am Main wird als möglicher Standort genannt, berichtet der Spiegel. Bisher haben auch Paris, Wien, Madrid, Luxemburg und Vilnius Interesse bekundet, der offizielle Bewerbungsprozess hat jedoch noch nicht begonnen. Das Bundesfinanzministerium betonte, dass die Bewerbung den Anspruch der Bundesregierung unterstreiche, der Bekämpfung der Geldwäsche nationale, europäische und internationale Priorität einzuräumen. Allerdings steht Deutschland selbst bei der Bekämpfung von Geldwäsche in der Kritik. Durch den Wirecard-Skandal wurden Vorwürfe gegen nationale Finanzaufsichtsbehörden laut. Untersuchungen der internationalen Financial Action Taskforce bescheinigten der Bundesrepublik mehrfach erhebliche Defizite bei der Bekämpfung von Geldwäsche.
EU startet Blockchain-Sandbox
Die Europäische Kommission hat die Blockchain-Sandbox ins Leben gerufen, eine gemeinschaftliche Initiative zur Erforschung des Einsatzes der Blockchain-Technologie, berichtet fintechfutures. Das vom Programm „Digitales Europa“ unterstützte Projekt zielt darauf ab, Rechtsunsicherheit zu verringern und den Dialog zwischen Innovatoren und Regulierungsbehörden zu fördern. Die Sandbox wird von 2023 bis 2026 laufen und 20 Projekte pro Jahr unterstützen. Sie wird von einem Konsortium unter der Leitung von Bird & Bird und seinem Beratungsunternehmen Oxygy durchgeführt. Es wird erwartet, dass die Initiative über den Bereich der Finanzdienstleistungen hinaus einen größeren Nutzen mit potenziellen Anwendungen bei der Bekämpfung von Fälschungen und der Überprüfung von Ausweisen haben wird.
Studie: Starke Änderungen im deutschen Konsumverhalten
Eine Studie von Retail Economics, im Auftrag der führenden Anbieter von E-Commerce-Liefertechnologien Metapack und Packlink, ergab, dass sich das Konsumverhalten im deutschen Online-Handel im Jahr 2023 dramatisch verändern wird. Trotz Besorgnis über die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie planen deutsche Online-Händler in diesem Jahr einen Anstieg ihres Umsatzes. 48 Prozent der großen und 52 Prozent der kleinen Einzelhändler haben Wachstumspläne. Besonders optimistisch sind Händler im Bereich Möbel und DIY, Bekleidung, Haushaltswaren und Gesundheit und Pflege.
Fast drei von vier Deutschen (70 Prozent) geben an, dass sie ihre Kaufgewohnheiten im Jahr 2023 ändern werden. Die deutschen Shopper wurden in vier Typen unterteilt, von denen ein Großteil als „Bedarfskäufer“ und „Aufschieber“ gilt. Die Händler möchten das sinkende Volumen durch höhere Preise ausgleichen, indem sie direkt die Produktpreise erhöhen, die Lieferkosten steigern oder die Kosten für Rücksendungen anheben. Die Studie basiert auf Umfragen bei rund 1.000 deutschen Verbrauchern und über 730 Einzelhändlern.
Online-Autohandel gewinnt 2023 an Bedeutung
Die Zukunft des Autoverkaufs liegt im Online-Handel, so die Erkenntnisse der dritten Online Car Sales Studienreihe der Management- und IT-Beratung MHP. Befragt wurden Endkunden und Autohändler zum Thema Online- und Offline-Automobilvertrieb, um Kundenanforderungen und Händlerbedarfe zu identifizieren und Veränderungen im Vergleich zur letzten Studie aufzudecken. Die Ergebnisse zeigen, dass mittlerweile 22 Prozent der Befragten ihr Auto online kaufen, im Jahr 2020 waren es noch 9 Prozent. Zudem wollen 85 Prozent der Händler in den nächsten zwei Jahren mehr in den Online-Autoverkauf investieren. Allerdings sind die Möglichkeiten von Online-Sales-Lösungen bei den Händlern noch weitgehend unbekannt. Auch Lieferengpässe werden den Verkäufermarkt in den kommenden Jahren bestehen lassen. Der Direktkauf verliert zunehmend an Bedeutung, während Leasing-, Abo- und Finanzierungsmodelle an Beliebtheit gewinnen. Die Studie zeigt somit wichtige Trends auf, die für die strategische Planung künftiger Vertriebsmodelle im Autohandel von Bedeutung sind.
Nicht-EU-Exporte steigen geringfügig
Deutsche Exporte in Nicht-EU-Staaten sind im Januar 2023 im Vergleich zum Vormonat um 0,2 % gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Kalender- und saisonbereinigt wurden Waren im Wert von 57,3 Milliarden Euro exportiert. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Exporte um 6,6 %, jedoch sanken sie mengenmäßig um 9,6 %. Die Vereinigten Staaten sind nach wie vor der wichtigste Handelspartner für deutsche Exporteure, mit einem Wert von 12 Milliarden Euro, was einen Anstieg von 20,8 % gegenüber dem Vorjahr darstellt. Die Exporte nach Russland sind um 57,5 % gesunken und liegen bei 0,9 Milliarden Euro.
Studie: EU-Auflösung würde deutsches BIP um 5,2 % senken
Eine Studie des ifo Instituts im Auftrag von EconPol Europe hat die Auswirkungen einer Auflösung der Europäischen Union (EU) auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf in verschiedenen Mitgliedsstaaten untersucht. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass eine Auflösung der EU in allen Mitgliedsstaaten zu Verlusten führen würde. In Deutschland würde das BIP pro Kopf um 5,2 Prozent sinken. Werden dabei auch Transferzahlungen zwischen den Mitgliedsstaaten berücksichtigt, wären die Verluste für Transferempfänger wie Ungarn, Litauen und Bulgarien fast doppelt so hoch wie für Nettozahler wie Deutschland und Schweden. Eine Auflösung des Binnenmarktes würde für Deutschland einen Verlust von 3,6 Prozent bedeuten. Eine Auflösung der Zollunion hätte im Vergleich dazu weniger Auswirkungen. Eine Auflösung der Eurozone hätte für alle Mitgliedsstaaten negative Auswirkungen, die aber nur für Luxemburg und Deutschland signifikant wären.
Otto Groups Online-Umsätze in Deutschland sinken
Die Otto Group hat ihre Geschäftsergebnisse für das Geschäftsjahr 2022/23 veröffentlicht. Der E-Commerce-Umsatz im Inland ging um rund 8 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro zurück, während der Umsatz im Ausland um 8 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro stieg. Die Anzahl der aktiven Kunden der Otto Group stieg um fast 2 Prozent. Der schwierige wirtschaftliche Kontext, der durch den Ukrainekrieg, Inflation und negativer Konsumstimmung geprägt ist, hat zu einem Rückgang der Erträge geführt. Das Unternehmen erwartet für das nächste Geschäftsjahr ein niedriges einstelliges Wachstum im E-Commerce und plant, strategisch notwendige Investitionen anzupassen. Die Otto Group hat auch Innovationsthemen wie die digitale Produktentwicklung und Liveshopping-Plattformen vorangetrieben.
eBay meldet für viertes Quartal 2022 Umsatz von 2,5 Mrd. US-Dollar
eBay, einer der weltweit größten Online-Marktplätze, hat am 22. Februar 2023 seine Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2022 bekannt gegeben. Laut dem Bericht belief sich das Handelsvolumen des eBay-Marktplatzgeschäfts auf 18,2 Milliarden US-Dollar, während der Umsatz bei 2,5 Milliarden US-Dollar lag. Besonders bemerkenswert ist, dass das internationale Geschäft außerhalb der USA für 51 Prozent des Umsatzes verantwortlich war. Die Anzahl der aktiven Käuferinnen und Käufer auf der Plattform beträgt weltweit 135 Millionen. Im vierten Quartal 2022 wurden auch 35 Millionen US-Dollar für wohltätige Zwecke gespendet. Diese Zahlen zeigen, dass eBay auch im Jahr 2023 eine führende Position im Online-Handel einnimmt.
Amazon kürzt Gehälter bis zu 50 Prozent
Mitarbeiter von Amazon werden aufgrund des fallenden Aktienkurses des Unternehmens im Jahr 2023 bis zu 50 Prozent weniger Gehalt erhalten, wie das Wall Street Journal berichtet. Die Gehälter hängen stark von Aktienzuteilungen ab, was sie anfällig für Kursschwankungen macht. Quellen sagten, dass die Gehälter in diesem Jahr 15 bis 50 Prozent unter den Schätzungen liegen würden, da der Aktienkurs in diesem Jahr um 35 Prozent gesunken ist. Das Unternehmen hat außerdem angekündigt, 18.000 Mitarbeiter zu entlassen, den größten Stellenabbau aller Zeiten, aufgrund einer sich abschwächenden Wirtschaftslage. Die Entlassungen und der sinkende Aktienkurs von Amazon spiegeln die allgemeine wirtschaftliche Abschwächung sowie das verlangsamte Wachstum des Einzelhandelsgeschäfts wider.
Neue Gebührenstruktur auf Zalando-Marktplatz
Ab dem 1. Juli müssen Händler, die über das Connected Retail oder das Partner-Programm auf Zalando verkaufen, eine monatliche Grundgebühr von 40 EUR zahlen. Das berichtet internetworld.de. Bisher berechnete Zalando lediglich eine Verkaufsprovision für erfolgreiche Verkäufe. Auch das Provisionsmodell wird angepasst und zum Teil erhöht. Händler, die ihre Produkte exklusiv auf der Plattform anbieten, müssen künftig eine höhere Kommission zahlen. Die Änderungen können die Margen der Händler beeinträchtigen, und es wird empfohlen, das Geschäftsmodell auf Zalando zu überprüfen. Die neuen Bedingungen gelten ab dem 1. April 2023.
Razzia in acht Ländern wegen 25 Mio. EUR Umsatzsteuerbetrugs
Die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) hat eine großangelegte Operation gegen eine spanische kriminelle Vereinigung durchgeführt, die einen massiven Mehrwertsteuerbetrug in Höhe von 25 Millionen Euro begangen haben soll, und nimmt 17 Personen in acht Ländern fest. Die Verdächtigen sollen Briefkastenfirmen in verschiedenen Ländern benutzt haben, um die Mehrwertsteuer zu hinterziehen, was zu massiven illegalen Gewinnen führte. Einer der Hauptverdächtigen wurde auch in Italien verhaftet und gilt als Rädelsführer in einer anderen Ermittlung. Die kriminellen Gewinne wurden gewaschen und in hochwertige Immobilien in verschiedenen Ländern reinvestiert. Die Operation wurde auch von Eurojust, Europol und mehreren nationalen Strafverfolgungsbehörden unterstützt.