E-Commerce, Newsroom | 19. Dezember 2022

Weihnachtsgeschäft 2022: Keine Besserung für den E-Commerce

Erstmals seit Beginn der Messungen 2014 schrumpft der Versandhandel mit Waren im Weihnachtsgeschäft gegenüber dem Vorjahr. Demnach lagen die Umsätze der Onlinehändler vom 1. Oktober bis 30. November 2022 knapp 17 Prozent unter dem Vergleichszeitraum 2021. von

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weihnachtsgeschaft 2022

Die Gesamtumsätze der Onlinehändler vom 1. Oktober bis 30. November, inklusive Black Friday, liegen (nicht preisbereinigt) über alle Branchen 16,8 Prozent unter dem Vergleichszeitraum 2021. Mit Blick auf den Vergleichszeitraum im Vor-Corona-Jahr 2019 bleibt allerdings ein Plus von 13 Prozent erhalten. Mode büßt den Zuwachs der ersten beiden Pandemie-Jahre vollständig ein. Der direkte Vergleich mit 2021 zeigt, dass die Mode-Branche („Cluster Bekleidung“) am härtesten vom schwachen Weihnachtsgeschäft betroffen ist. Die Umsätze im Oktober und November liegen (nominal) wieder auf dem Niveau, dass das Weihnachtsgeschäfts 2019 erreichte. Ein Zeichen, das die Händler außer im Luxussegment derzeit kaum Preiserhöhungen durchsetzen können.

Weihnachtsgeschäft: Wachstum bei Gütern des täglichen Bedarfs

Andere Warencluster zeigen sich widerstandsfähiger: Trotz des Minus im bisherigen Weihnachtsgeschäft sind die Güter des täglichen Bedarfs (Lebensmittel, Drogerie, Tierbedarf) das einzige Cluster, das aufgelaufen gegenüber dem Gesamtjahr 2021 noch Wachstum realisieren kann. Die Umsätze mit Haushaltswaren und -geräten entwickelten sich mit plus 2,9 Prozent ebenfalls stabil. Möbel, Lampen und Dekowaren (minus 9,1 Prozent) und Heimtextilien (minus 5,8 Prozent) verloren deutlich weniger als der Gesamtmarkt.

„Etwaige Hoffnungen auf das Weihnachtsgeschäft können sich nicht bewahrheiten. Auch deshalb werden wir für das Gesamtjahr ein Minus im Online-Versandhandel verzeichnen. Die Branche kann der doppelten Belastung aus einem durch den Corona-Lockdown besonders starken Vorjahresumsatz und der allgemeinen Konsumflaute wenig entgegensetzen. Insbesondere Bekleidung und Unterhaltungselektronik brechen ein, obwohl letztere normalerweise eine starke Warenkategorie in der Cyber Week und dem Weihnachtsquartal ist“, erklärt Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e. V. (BEVH).

Weihnachtsgeschäft: Mehrheit der Händler pessimistisch

Zwischen Oktober und November hat der BEVH das aktuelle Stimmungsbild seiner Mitglieder, die rund 90 Prozent des Umsatzes im B2C-Geschäfts repräsentieren, in einer Stichprobe erhoben. Das Bild ist sehr zweigeteilt und zeigt, wie unterschiedlich die Händler die steigenden Preise weitergeben können: Nach ihrer aktuellen Geschäftslage gefragt, rechneten 34,8 Prozent derzeit mit „niedrigeren Umsätzen“ und 17,4 Prozent sogar mit „deutlich niedrigeren Umsätzen“.

Mit „höheren Umsätzen“ rechneten 24,6 Prozent und „deutlich höheren Umsätzen“ 4,4 Prozent. 18,8 Prozent der Befragten in der Stichprobe erwarten hingegen keine Veränderungen. Gefragt nach den drei größten Belastungen für das eigene Geschäft (Mehrfachnennungen möglich), verwiesen 74,3 Prozent der Befragten in der Stichprobe auf die „Verunsicherung der Verbraucher“, 64,3 Prozent auf „steigende Kosten im Einkauf“ und 50,0 Prozent auf „steigende Kosten für Verpackungen oder Logistik“.

Zur Methodik der Studie

In der Verbraucherbefragung „Interaktiver Handel in Deutschland“ werden von Januar bis Dezember 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter ab 14 Jahren zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen (etwa Reisen oder Ticketing) befragt. Die Endergebnisse der Studie werden am Anfang jeden Jahres veröffentlicht. Die heute vorgestellten Zahlen basieren auf der Auswertung des Zeitraums vom 1. Oktober bis 30. November, inklusive Black Friday. Die Studie wird durch die Beyondata GmbH durchgeführt.

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