Events | 27. September 2021

Veranstaltungsrückblick auf das Symposium zur Digitalisierung des Steuerwesens

Ausgerichtet von der WU Wien wurde zu dem Thema "Wie lassen sich LegalTech und TaxTech verbinden?" gemeinsam mit eClear diskutiert. von

Beitragsbild Symposium
Beitragsbild Symposium

Am 13. September fand das Symposium on Digital Taxation als Online-Veranstaltung statt. Eingeladen durch die Wirtschaftsuniversität Wien (WU) und dem Steuerinstitut für Österreichisches und Internationales Steuerrecht Wien, nahm eClear CEO Roman Maria Koidl als Referent und Podiumsteilnehmer teil. Das Symposium beschäftigte sich mit der Frage, wie man Legal Tech und Tax Tech zukünftig besser kombinieren kann.

Walter Brenner von der Universität St. Gallen gab zunächst in “Die aktuellsten digitalen Entwicklungen” einen Überblick über die Branche. In seinem Vortrag skizzierte er, dass “menschliches Verhalten und IT immer in einer Rückkopplungsschleife stehen werden.” Hier spielen Daten eine sehr wichtige Rolle. Das zeigt sich auch bei dem Aufbau von immer mehr Cloud-Systemen, die eine günstige Datenspeicherung für den privaten und geschäftlichen Bereich ermöglichen. Er schloss mit den Worten: “Daten werden nicht kommen und gehen. Sie sind unsere Zukunft!” Im Anschluss an die Keynote fanden dann einzelne Sessions mit Vorträgen und Diskussionen statt.

Wie Walter Brenner bereits in seiner Keynote herausstellte, sind Daten und ihre Qualität wesentliche Faktoren der Digitalisierung, die alle  alle Branchen beeinflusst und sich auch immer mehr auf die Bereiche Recht und Steuern ausdehnt. Gerade in diesen Bereichen verfügen die Endverbraucher über sehr wenig Wissen und sind auf die Hilfe von Rechtsanwälten und Steuerberatern angewiesen. Um es den Verbrauchern leichter zu machen, entwickeln Legal- und Tax-Tech-Unternehmen immer mehr Plattformen, auf denen der Endverbraucher selbst Hilfe finden kann. In der Session “Recent Legal Tech Developments” nannte Christoph Sorge von der Universität des Saarlandes Anwendungsfälle wie flightright.de oder geblitzt.de. “Diese Legal-as-a-Service-Plattformen werden wachsen”, sagte er. Auch im Bereich der Steuern werden sie weiter zunehmen, vor allem im B2C-Bereich. Unternehmen wie taxfix, eine Online-Plattform, auf der die eigene Steuererklärung erstellt und bearbeitet werden kann, werden immer beliebter. Die Steuerbranche steht erst am Anfang eines digitalen Wandels.

Roman Maria Koidl gab in “Digitale Plattformen und neue digitale Geschäftsmodelle” Einblicke in das Geschäft von eClear: “In fünf Jahren hat eClear die Steuerinhalte von 30 europäischen Ländern in der eClear EU Tax Taxonomy harmonisiert. Im nächsten Schritt haben wir über 300.000 Ausnahmen und Regeln in eine einzigartige, vollständig zertifizierte Steuerdatenbank mit 1,2 Millionen Mehrwertsteuer- und Zoll-IDs aufgenommen, die ständig aktualisiert wird.” Online-Händler können diese Datenbank nun nutzen, um ihr Inventar abzugleichen und die richtigen Steuersätze anzuwenden.

Das ist ein perfektes Beispiel dafür, wie eine digitale Plattform den Steuerbereich und die Steuerbranche revolutionieren kann, indem sie die tägliche Arbeit von Steuerfachleuten und Online-Händlern erheblich vereinfacht. Koidl wies in seiner Rede auch darauf hin, wie wichtig es ist, die richtigen steuerlichen Inhalte bereitzustellen.

Jan Mendling von der Humboldt Universität Berlin griff diese Aussage später in einer anderen Session auf, mit: “Die erste Frage ist: Was bringen Sie in das System ein?” und bezog sich dabei nicht nur auf Daten. “Wir müssen Zeit, Fähigkeiten, Wissen und Werkzeuge schaffen.”, stellte er fest. Es scheint, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben.

Die Digitalisierung der TaxTech-Branche wird zu einer besseren Integration von Steuerdienstleistungen in die Prozesse der Steuerzahler führen. Die digitale Transformation in der Steuerbranche ist vergleichsweise langsam vorangekommen. Der Grund dafür ist, dass digitalisierte Steuerdienstleistungen stark reguliert sind und die Steuerbranche bislang gut ohne die Nachfrage nach digitalen Lösungen ausgekommen ist. Doch der Verbraucher von heute verlangt nach mehr Innovation. Daher muss die Steuerberatungsbranche fortschrittlicher werden und sich durch die digitale Transformation neu beleben.

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