E-Commerce, Newsroom, Umsatzsteuer | 7. März 2023

Otto Group stellt myToys-Geschäft ein

Die Otto Group hat die Schließung der myToys.de GmbH und aller 19 Einzelhandelsstandorte bekannt gegeben. In der Zwischenzeit hat die FT1000-Liste die am schnellsten wachsenden Unternehmen Europas im Jahr 2022 ermittelt. Amazon hat die ACSI-Liste angeführt. Der Europäische Datenschutzbeauftragte hat eine Erklärung zu ViDA veröffentlicht. In Belgien wurde ein einheitlicher ermäßigter Mehrwertsteuersatz von 9 % als Teil eines Steuerreformplans vorgeschlagen. Die Niederlande rühmen sich einer geringen Lücke bei der Einhaltung der Mehrwertsteuer, während Barcelona plant, die städtische Güterverteilung zu verändern. von

Die myToys GmbH wird ihren Geschäftsbetrieb einstellen und alle Filialen schließen. Die Marke myToys wird jedoch weiterhin auf der Plattform otto.de angeboten. Vorstand und Gesellschaftergremien der Otto Group haben diese Entscheidung getroffen, weil das bisherige Multichannel-Konzept im wettbewerbsintensiven und margenschwachen Spielwarenmarkt nicht weiter erfolgreich umgesetzt werden konnte. Die Schließung der myToys-Verwaltung in Berlin und der 19 stationären Geschäfte des Unternehmens erfolgt bis spätestens Februar 2024 und betrifft rund 800 Mitarbeiter. Die Geschäftsleitung wird mit dem Betriebsrat einen Interessenausgleich und einen Sozialplan aushandeln, um die Folgen für die Beschäftigten abzumildern.

Die Entscheidung ist das Ergebnis einer gründlichen Analyse der Geschäftsentwicklung, die gezeigt hat, dass myToys trotz mehrfacher strategischer Neuausrichtung und hoher Investitionen keine solide wirtschaftliche Performance und nachhaltige Profitabilität erreicht hat. Die Otto Group glaubt jedoch an die Marke myToys und will dem Spielwarenbereich auf otto.de eine neue, attraktive Bühne bieten. Der Umbau von otto.de zu einer Plattform schreitet zügig voran und soll im vierten Quartal 2023 das Spielwarensortiment für die Kunden noch attraktiver machen. Die Entscheidung hat keine operativen Auswirkungen auf die Konzerngesellschaft Limango, die unabhängig und profitabel wachsen will.

FT 1000: Die am schnellsten wachsenden Unternehmen Europas 2022

Die Financial Times und Statista haben ihre sechste jährliche FT-1000-Liste veröffentlicht, in der die am schnellsten wachsenden Unternehmen Europas auf der Grundlage der höchsten durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) beim Umsatz zwischen 2017 und 2020 aufgeführt sind. In diesem Jahr lag die für die Aufnahme in die Liste erforderliche Mindest-CAGR bei 36,5 %. Den ersten Platz belegte Swappie, ein in Finnland ansässiger Verkäufer und Käufer von generalüberholten Smartphones, mit einer CAGR von 477 %. Der Technologiesektor dominierte die Liste, gefolgt vom Baugewerbe und dem Einzelhandel, wobei Italien die meisten Einträge verzeichnete und London die Stadt mit den meisten schnell wachsenden Unternehmen war. Trotz der anhaltenden Risiken durch Arbeitskräftemangel, Inflation und globale Spannungen sind viele Unternehmensleiter zuversichtlich, dass sich die Ergebnisse im kommenden Jahr verbessern werden. Aus einer Deloitte-Umfrage vom Januar geht hervor, dass viele britische Unternehmensleiter in diesem Jahr höhere Investitionen planen.

Amazon führt den US-Kundenzufriedenheitsindex an

Amazon führt die Charts des neu veröffentlichten American Customer Satisfaction Index (ACSI) an und belegt den ersten Platz bei der Auswahl, dem Preis-Leistungs-Verhältnis und dem Online-Shopping-Erlebnis, berichtet onlinemarktplatz.de. Die Studie zeigt auch, dass Amazon den ersten Platz bei der Kundentreue, der Servicequalität, der Erfüllung der Kundenerwartungen und der Wahrscheinlichkeit, dass Kunden die Plattform weiterempfehlen, einnimmt. Das Unternehmen führt seinen Erfolg auf seine Strategie zurück, die sich an den Prioritäten der Kunden orientiert: Auswahl, Preis und Komfort. Amazon dankt seinen Mitarbeitern und Vertriebspartnern für ihre harte Arbeit und ihr Engagement, den Kunden das beste Einkaufserlebnis, die beste Auswahl und die besten Preise zu bieten. Das Unternehmen sieht diesen Erfolg als Bestätigung dafür, dass seine harte Arbeit anerkannt wird und wird weiterhin daran arbeiten, das Leben seiner Kunden jeden Tag besser und zu erleichtern.

Britisches Gericht: Dating-Agentur erhält keine MwSt.-Befreiung

Gray & Farrar, ein exklusiver Partnervermittlungsdienst, hat seine Berufung gegen ein Urteil verloren, das besagt, dass es sich bei der Dienstleistung nicht um eine Form der fachlichen Beratung handelt und daher nicht für eine Mehrwertsteuerbefreiung infrage kommt, berichtet bailii.org. Die britische Steuerbehörde HM Revenue & Customs hatte den Steuerzahler zur Zahlung von 1,7 Millionen Pfund veranlagt und behauptet, die Dienstleistung des Unternehmens, die bis zu acht Vorstellungen von potenziellen Partnern und die Vermittlung eines Partners, der nicht auf der Mitgliederliste stand, umfasste, sei als Standardleistung einzustufen. Gray & Farrar argumentierte, dass die Dienstleistung nicht in den Anwendungsbereich der Mehrwertsteuer falle. Das Berufungsgericht kam zu dem Schluss, dass die Dienstleistung nicht regelmäßig von Beratern oder ähnlichem erbracht wird und es sich auch nicht um Datenverarbeitung oder Informationslieferungen handelt.

Erklärung des EU-Datenschutzbeauftragten zu ViDA

Am 8. Dezember 2022 veröffentlichte die Europäische Kommission Legislativvorschläge zur Mehrwertsteuer im digitalen Zeitalter. Dieses Paket umfasst einen Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der MwSt-Vorschriften für das digitale Zeitalter, einen Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Änderung der Vereinbarungen über die Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden im Bereich der MwSt. und einen Vorschlag für eine Durchführungsverordnung des Rates zur Änderung der Informationsanforderungen für bestimmte MwSt-Regelungen.

Der EDSB empfiehlt, ausdrücklich festzulegen, dass die erhobenen Informationen nur zur Bekämpfung des Mehrwertsteuerbetrugs durch die zuständige Steuerverwaltung verarbeitet werden dürfen. Der EDSB begrüßt auch, dass die Informationen, die der Steuerverwaltung im Rahmen der digitalen Meldepflicht zur Verfügung gestellt werden, ein Auszug der Informationen aus der Rechnung sind und nicht die gesamte Rechnung. Dadurch werden die Auswirkungen der Verarbeitung personenbezogener Daten auf die Rechte und Freiheiten der betroffenen Personen verringert.

Die lang erwartete belgische Steuerreform

Belgiens Finanzminister Vincent Van Peteghem ©Wikimedia Commons

Der belgische Finanzminister Vincent Van Peteghem hat in einem Interview mit PWC eine Steuerreform vorgeschlagen, die die Besteuerung von Arbeitseinkommen senken soll. Der Vorschlag beinhaltet eine Erhöhung des Freibetrags und eine Erweiterung der Steuerklassen in den progressiven Einkommensteuertarifen. Die Steuersenkung soll durch die Einführung der globalen Mindeststeuer in Belgien, eine Erhöhung der belgischen Sicherheitssteuer, Änderungen der Mehrwertsteuersätze und eine Reform der Steuerregelung für Aktienoptionspläne finanziert werden. Der Vorschlag sieht auch Steueranreize für grüne Investitionen vor. Die Reform wird das Gesetzgebungsverfahren durchlaufen und voraussichtlich im Sommer verabschiedet werden. Der Vorschlag umfasst Änderungen bei der Einkommenssteuer, den Sachleistungen, der Sicherheitssteuer, der Befreiung von Beteiligungen, grünen Investitionen, dem Abzug von Innovationseinkommen, den Mehrwertsteuersätzen und der elektronischen Rechnungsstellung. Außerdem wird eine Erhöhung der Verbrauchssteuer auf professionellen Diesel vorgeschlagen.

Einmaliger ermäßigter MwSt.-Satz von 9 %

Finanzminister Vincent Van Peteghem plant eine Anpassung der Steuerklassen, sodass weniger Personen in der obersten 50 %-Klasse landen, und eine Erhöhung des Steuerfreibetrags, was zu einem höheren Nettolohn für Arbeitnehmer führt, berichtet vrt.be. Die Steuervergünstigung für Ehepaare und Lebensgefährten wird abgeschafft. Es wird einen einheitlichen ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 9 % anstelle von 6 % oder 12 % geben. Der Mehrwertsteuersatz für einige Grunderzeugnisse wird 0 % betragen, während Energie weiterhin mit 6 % besteuert wird. Die Steuer auf Wertpapierkonten wird verdoppelt. Den Arbeitnehmern sollen durch die vorgeschlagenen Maßnahmen 835 € zusätzlich zur Verfügung stehen. Dies sind die Pläne von Van Peteghem, die noch nicht abgeschlossen sind.

Umsatzsteuermeldungen: Formularänderungen in der EU

Die italienischen und spanischen Steuerbehörden haben Informationen über Änderungen bei den Steuererklärungen für den am 1. Januar 2022 beginnenden Berichtszeitraum veröffentlicht. In Italien spiegelt die Jahreserklärung – IVA 2023 gesetzliche Änderungen wider, die im Laufe des Jahres eingeführt wurden, wobei die Abgabefrist auf den 1. Februar 2023 festgelegt wurde. In der Zwischenzeit hat Spanien mehrere Änderungen im Zusammenhang mit dem Suministro Inmediato de Información (SII) eingeführt, darunter Änderungen der Steuersätze, neue Validierungsfehler und Aktualisierungen des FAQ-Dokuments. Die ungarischen und kroatischen Steuerbehörden haben ebenfalls Änderungen an den Listen für die periodische MwSt-Erklärung und die Kontrollen für die am 1. Januar 2023 beginnenden Berichtszeiträume veröffentlicht. Ausführliche Informationen finden Sie hier: taxbackinternational.com

Die Niederlande haben eine geringe USt.-Compliance-Lücke

Laut dem Bericht der Europäischen Kommission über die MwSt.-Lücke im Jahr 2022 weisen die Niederlande eine wesentlich geringere Lücke bei der Einhaltung der MwSt.-Vorschriften auf als der europäische Durchschnitt, berichtet rijksoverheid.nl. Die niederländische Lücke bei der Einhaltung der Mehrwertsteuer von 2,8 % war in letzter Zeit relativ stabil, was auf die Arbeitsweise der Steuer- und Zollverwaltung zurückzuführen ist. Aus dem Bericht geht auch hervor, dass die niederländische MwSt.-Lücke von 49,16 % über dem europäischen Durchschnitt liegt, was auf einige Sektoren zurückzuführen ist, in denen die Leistungen häufig steuerfrei oder von der Steuer befreit sind. Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz wird derzeit umfassend evaluiert, und etwaige Ineffizienzen könnten zu Anpassungen oder zur Abschaffung führen. Trotz der Unterschiede ist die EU bestrebt, durch verstärkte Zusammenarbeit und Informationsaustausch zwischen den Steuerbehörden die Lücke bei der Einhaltung der MwSt-Vorschriften gemeinsam zu verringern.

Barcelonas Plan zur Neuordnung der städtischen Güterverteilung

© Pexels

Der Stadtrat von Barcelona hat eine öffentliche Ausschreibung gestartet, mit dem Ziel, dass bis Ende 2023 mindestens 40 % der Online-Einkäufe an Abholstellen in der Stadt geliefert werden, berichtet cross-border-magazine.com. Das Projekt, an dem 62 Unternehmen beteiligt sind, zielt darauf ab, die negativen Auswirkungen der städtischen Warendistribution (DUM) zu verringern und ein Netz von Convenience Stores und Abholstellen mit Schließfächern und nachhaltigen Lieferdiensten einzurichten. Weitere Ziele sind:

  • Verringerung der Emissionen von Lieferfahrzeugen
  • Erhöhung der Anzahl von Fahrrädern und Lieferfahrrädern
  • Verringerung der Verkehrsunfälle
  • Förderung technologischer Lösungen

Das Angebot zielt darauf ab, ein nachhaltigeres und effizienteres System für die städtische Verteilung von Waren zu schaffen.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Es tut uns leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lasse uns diesen Beitrag verbessern!

Wie können wir diesen Beitrag verbessern?

Mehr zum Thema: EU Wirtschaft