Umsatzsteuer | 24. Juni 2020

Onlineshopping in Zeiten von Corona – Chancen im Umbruch

Der Onlinehandel hat während der Corona-Pandemie teils deutliche Zuwächse verzeichnet: Statt Maske und langen Warteschlangen vor den Läden bevorzugen Kunden den Einkauf online. Wie wirkt sich der veränderte Alltag auf die Branche aus? von

24 Onlinehandel und Brexit wie geht es weiter 2880x1400 scaled
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Das Shoppingerlebnis wandelt sich durch Covid-19. Zu Beginn der Pandemie gaben in Deutschland 90 Prozent der Personen an, stationäre Geschäfte zu meiden, nicht notwendige Käufe zu vertagen und möglichst viel online einzukaufen. 50 Prozent der Kunden bestellten Produkte im Internet, die sie zuvor noch nie online gekauft hatten. Am häufigsten erwarben sie Nahrungsmittel, Haushaltswaren und Spielzeug. Onlineshops, die Lebensmittel, Drogeriewaren oder Medikamenten anboten, verzeichneten die größten Zuwächse. Branchenübergreifend erzielten der Internet- und Versandhandel laut Statista ein Umsatzplus 24,1 % im April 2020.

Nachdem Onlinehändler ihre Prognosen zunächst zurückgeschraubt hatten und mit Lieferschwierigkeiten oder Produktionsproblemen zu kämpfen hatten, ist man nun deutlich optimistischer. So rechnet Mode-Versandhändler Zalando im laufenden zweiten Quartal mit einem Umsatzplus zwischen 10 % und 20 %. Der Home & Living Onlineverkauf Westwing (Quelle: dgap.de) verbucht eine gesteigerte Nachfrage von bisher ca. 80 % im zweiten Quartal.

Leidtragende des veränderten Kundenverhaltens sind Warenhäuser wie Galeria Karstadt Kaufhof, deren Lage sich durch die Corona-Situation weiter zuspitzte und die nach dem im April beantragten Insolvenzverfahren nun zahlreiche Filialschließungen ankündigten. Schon vor Corona gelang es Karstadt-Kaufhof nicht, mehr und vor allem neue Kunden zu locken. Die Ladenöffnungsverbote der vergangenen Wochen taten ihr Übriges.

Herausforderung als digitale Chance

Mit dem Ziel neue Kundengruppen zu erreichen, entdecken Unternehmen Corona aber auch als Chance und investieren mehr und deutlich schneller in die Digitalisierung ihrer Prozesse. Handelsunternehmen in Deutschland, den USA und Großbritannien planen laut einer Studie einen Ausbau ihrer digitalen Angebote. Neben der Einrichtung von Onlineshops oder dem Verkauf auf digitalen Marktplätzen stehen auch eigene Mobile-Apps oder der verstärkte Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Vordergrund. Mehr als die Hälfte der Entscheider für Marketing und E-Commerce Services setzen in Zukunft auf digitale Technologien, um die Geschäftstätigkeit zu verbessern.

Erste Schritte in den Onlinehandel und Expansion nach Europa

Marktplätze wie Amazon und eBay profitieren vom geänderten Kaufverhalten nicht nur durch höhere Gesamtumsätze, sondern rekrutieren auch erfolgreich stationäre Einzelhändler. Da die Verkäufer in ihrem Kerngeschäft zum Teil drastische Einbußen hinnehmen mussten, wagen sie nun mit Hilfe der Plattformen den Schritt in den E-Commerce. Das ist einfacher, als einen eigenen Onlineshop aufzusetzen und sich um den gesamten Verkaufsprozess zu kümmern, so das Argument von Amazon & Co. Und so streben Händler damit auch auf andere wachsende Märkte wie Polen, Rumänien oder Bulgarien.

Dabei sollten Händler jedoch nicht unberücksichtigt lassen, welche Umsatzsteuersätze beim grenzüberschreitenden Verkauf ihrer Produkte Einsatz finden. Werden geltende Regelungen im Bereich der Umsatzsteuer nicht angewendet, geht das immer zulasten des Händlers. Solche Fehler können in Einzelfällen auch existenzbedrohend sein.

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