E-Commerce, Market Insights, Newsroom | 23. Dezember 2022

Allmählicher Wandel beim Zahlungsverhalten im Euroraum

Während der Coronapandemie war Barzahlung vielerorts regelrecht verpönt. Münzen und Scheine, das gängigste Zahlungsmittel, galten als unhygienisch. Viele Menschen hatten die Sorge, es könne Viren übertragen. Die jüngste Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Zahlungsverhalten in der Euro-Zone gibt Aufschluss darüber, wie nachhaltig die Pandemie das Zahlungsverhalten verändert hat. von

  • Bargeld bleibt beliebtestes Zahlungsmittel für kleinere Beträge an der Ladenkasse, verliert aber allmählich an Bedeutung
  • Kartenzahlungen immer häufiger kontaktlos
  • Laut Studie hat die Nutzung bargeldloser Zahlungsmethoden durch Coronapandemie zugenommen

Verbrauchende im Euroraum gehen bei der Begleichung kleinerer Beträge an der Ladenkasse allmählich zur Kartenzahlung über. Dennoch war Bargeld Ende 2019 immer noch das am häufigsten verwendete Zahlungsmittel. Dies geht aus der von der Europäischen Zentralbank (EZB) Anfang Dezember 2022  veröffentlichten Studie hervor.

Im vergangenen Jahr wickelten die Erwachsenen im Euroraum 73 % ihrer Zahlungen an Verkaufsstellen und zwischen Privatpersonen bar ab (48 % gemessen am Volumen). In einer früheren Studie der EZB aus dem Jahr 2016 waren es noch 79 % der Transaktionen bzw. 54 % des Volumens.

Der Anteil der Kartennutzung für kleinere Beträge an der Ladenkasse ist in diesen drei Jahren um 5 Prozentpunkte von 19 % auf 24 % der Transaktionen (bzw. 41 % des Volumens) gestiegen. Bei fast vier von zehn Kartentransaktionen wurde 2019 die Kontaktlostechnologie genutzt.

Online-Einkäufe wurden von den erwachsenen Verbraucherinnen und Verbraucher im Euroraum größtenteils mit Karte bezahlt (49 %), eine von vier Online-Transaktionen mithilfe elektronischer Zahlungslösungen. Von zehn Rechnungen wurden vier per Lastschrift und zwei per Überweisung beglichen.

Um die potenziellen Auswirkungen der aktuellen Pandemie auf das Zahlungsverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher zu verstehen, erweiterte die EZB ihre Studie aus dem Jahr 2019 um eine Ad-hoc-Erhebung, die im Juli 2020 durchgeführt wurde. Vier von zehn Befragten gaben an, seit Beginn der Pandemie Bargeld weniger häufig verwendet zu haben. Zwar erwarteten die meisten von ihnen, dass sie dies nach der Pandemie beibehalten werden, doch die langfristigen Auswirkungen auf das Zahlungsverhalten sind noch ungewiss.

„Für uns ist es überaus wichtig, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Zahlungsmethode frei wählen können. Unser Ziel ist es daher, die Akzeptanz von Bargeld und den Zugang zu Bargeld im Euroraum sicherzustellen und gleichzeitig Innovationen im elektronischen Zahlungsverkehr zu fördern. Dazu gehört auch unsere Arbeit an der möglichen Einführung eines digitalen Euro“, sagte das Mitglied des EZB-Direktoriums Fabio Panetta.

Die heute veröffentlichten Daten werden der EZB und den nationalen Zentralbanken des Euroraums helfen, den Bedarf auf Verbraucherseite und Markttrends besser zu verstehen. Außerdem werden sie das Eurosystem bei der Umsetzung seiner Strategie für den Massenzahlungsverkehr und seiner Bargeldstrategie unterstützen. Diese beiden Strategien beinhalten die Förderung wettbewerbsfähiger, innovativer und widerstandsfähiger Zahlungslösungen für den gesamteuropäischen Markt sowie die Zusage, dass Bargeld auch weiterhin als Zahlungsmittel im ganzen Euroraum zugänglich ist und akzeptiert wird.

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